Seit 1995 wird jährlich am 24. Oktober bundesweit der „Tag der Bibliotheken“ veranstaltet. Er soll den Blick auf die über 9.000 Büchereien in Deutschland und ihre vielfältigen Angebote lenken. Anlässlich des Aktionstages haben wir – wie schon 2019 – wieder einige internationale Projekte aus dem BauNetz-Archiv versammelt, die zum Lesen einladen. Unser Fokus soll dabei auf Häusern liegen, die sich explizit Bibliothek nennen.
Die Bauaufgabe bietet Planer*innen augenscheinlich viel gestalterischen Spielraum. So gibt es massive Strukturen wie in Osaka von MARU.architecture oder in Linköping von White Arkitekter, die durch den gezielten Einsatz von Tageslicht für optimale Lernatmosphären sorgen. Aber auch Revitalisierungen, Bestandsanbauten oder Umnutzungen sind beliebt. Die Universitätsbibliothek der TU Chemnitz zum Beispiel ist in das Gebäude einer ehemaligen Aktienspinnerei gezogen, um die bisherigen, dezentralen Standorte zusammenzufassen.
Im Rahmen des Aktionstags wird zudem jährlich der Preis zur „Bibliothek des Jahres“ verliehen. Dieses Jahr geht die Auszeichnung an die Düsseldorfer Zentralbibliothek, 2019 hatte sie die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) bekommen. Seit Jahren ist ein Umzug ihrer Räumlichkeiten im Gespräch, da die beiden bestehenden Einrichtungen nicht mehr den heutigen Standards entsprechen. Im August kam sogar ein konkreter Vorschlag an die Öffentlichkeit: Galerie Lafayette in der Friedrichstraße lautet die Idee von Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU). Ob, wann und wie dieser Umzug möglich ist, steht aber in einem anderen Buch. (gk)
Bild: Modernisierung der Bibliothèque Nationale in Paris von Atelier Bruno Gaudin, Foto: Takuji Shimmura
Zum Thema:
Einen echten Buchtipp zu Bibliotheksbauten gibt es bei Baunetz Wissen.