RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Fabrik_von_Barkow_Leibinger_in_Kaufbeuren_eroeffnet_4050857.html

19.09.2014

Die Möglichkeiten einer Halle

Fabrik von Barkow Leibinger in Kaufbeuren eröffnet


Sie können Hochhäuser und Hallen: Vor etwa einem Jahr haben die Berliner Architekten Barkow Leibinger diesen Fabrikneubau im Rohbau fertiggestellt, am heutigen Freitag feiert das Münchner Unternehmen HAWE Hydraulik die Eröffnung der neuen Werkshallen im Kaufbeurener Gewerbegebiet Mauerstetter Straße.

„Grüne Fabrik“ nennen die Architekten dieses Projekt, da sich das neue HAWE-Werk in Kaufbeuren „campusartig“ in seinen landschaftlichen Kontext am Rand des bayerischen Allgäus einfügt. „Vier Produktionshallen für die Herstellung von Mobilhydrauliksystemen und -komponenten legen sich wie Windmühlenflügel um einen zentralen Innenhof, der von Büros, Besprechungsräumen und einer Kantine eingefasst wird“, erläutern dazu die Architekten.

So konnte trotz der enormen Größe des Werks mit knapp 50.000 Quadratmetern eine „aufgelockerte Gebäudefigur“ entstehen. Das Bauvolumen haben Barkow Leibinger außerdem durch eine Dachlandschaft aus Shed-Dächern aufgelöst, die den Produktionshallen „eine rhythmische Silhouette“ verleihen soll. Ihre Geometrie setzt sich in den Fassaden aus polygonal zugeschnittenen Feldern aus Trapezblech, Glas und transluzentem Profilbauglas mit einer umlaufenden Gesamtlänge von 1,8 Kilometern fort.

Mit dem vierflügeligen Organisationsprinzip wollten die Architekten den betrieblichen Produktionsprozess abbilden: „Dieser entspricht einem kreisförmigen Ablauf durch alle vier Hallen vom Wareneingang im Bereich der östlichen Halle über Vorfertigung, Dreh- und Blockfertigung, Oberflächenbearbeitung und Montage bis zum Warenausgang. So ist eine gute Orientierung gewährleistet sowie, dank der offenen Fugen zwischen den Baukörpern, auch eine natürliche Belichtung – wichtige Komponenten guter Arbeits- und Aufenthaltsqualität sowie effizienter Abläufe.“ Ein weiterer Vorteil: Die vier Flügel bieten eine hohe Flexibilität in der Flächenbelegung und sind durch mögliche Verlängerungen einzelner Hallen außerdem problemlos erweiterbar.

In die Zwischenräume der mit vorgefertigten Stahlbetonelementen errichteten Hallen haben Barkow Leibinger schmale, in Ortbetonbauweise erstellte „Mittelbauten“ eingefügt, die sich im Zentrum um den Innenhof zusammenschließen. Sie enthalten Büros, die somit unmittelbar an die Produktionsbereiche angeschlossen sind, sowie im Obergeschoss Besprechungsräume und eine Kantine mit Außenterrassen, von denen aus sich weite Blicke in die Landschaft bis zu den Alpen eröffnen. Mit einer monolithischen Bauweise und niedrigeren Raumhöhen wollten die Architekten den Mittelbauten ein anderes Raumgefühl als den bis zu acht Meter hohen Produktionshallen geben.

Eine Besonderheit ist der nördliche Mittelbau: Er schiebt sich bis über die Hallenkante hinaus nach außen, wo er einen Kopfbau für die Eingangs-Lobby und die Büroräume der Werksleitung ausbildet. Auch im Gewerbepark kann Architektur durchaus repräsentativ und elegant sein. Die Möglichkeiten dazu bietet jede Art von Halle. (jk)

Fotos: David Franck


Auf Karte zeigen:
Google Maps


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Barkow Leibinger


Kommentare:
Kommentare (2) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

19.09.2014

Hochwasserschutz mal zwei

Holcim Awards für Nordamerika verliehen

19.09.2014

Nächste Station: Identität

UNStudio entwirft Verkehrsnetz in Katar

>
baunetz CAMPUS
Architekturträume
BauNetz Wissen
Strandgut in der Decke
baunetz interior|design
Schön schlicht
Baunetz Architekt*innen
AllesWirdGut
BauNetzwoche
Mobiles Land