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14.10.2025

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Luftig hinterm Cottage

Erweiterung von Lovell Burton in Melbourne


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Carlton ist ein lebendiges Viertel nördlich des Stadtzentrums, unweit der University of Melbourne. Auch als Little Italy bekannt, prägt vor allem die Lygon Street mit ihren Trattorien, Pizzerien und Eisdielen das Straßenbild. Inmitten der kleinteiligen Strukturen baute das ortsansässige Büro Lovell Burton ein in die Jahre gekommenes Reihenhaus um und ergänzte eine luftige Erweiterung.

Das Carlton Cottage bietet ein 150 Quadratmeter großes neues Zuhause für eine junge Familie. Während die Vorderseite des Hauses nahezu unangetastet blieb, wurde der hintere Teil fast vollständig entfernt. Nun lugt hinter der ursprünglichen Struktur ein großes Pultdach hervor. In diesem neuen Anbau befinden sich Küche, Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss sowie ein Schlafzimmer und ein Badezimmer auf einer zusätzlichen Galerieebene. Zwischen Alt- und Neubau fügten die Architekt*innen außerdem einen Luftraum ein. Dieser lenkt Licht in die Räume, lässt das Ensemble noch leichter erscheinen und sorgt im Sommer als „Lunge“ des Hauses für Kühlung.

In den letzten Jahren war das Cottage mehrfach umgebaut worden und wirkte entsprechend verbastelt und dunkel. Nun öffnet sich das Volumen großzügig in Richtung Garten. Der alte Teil nimmt Kinderzimmer, Arbeitszimmer sowie ein Badezimmer auf. Über einen verglasten Durchgang gelangt man in den großen Wohnbereich, der sich mittels raumhoher Drehtüren öffnen und so zum Garten hin erweitern lässt. Eine Terrasse, ein Spiel- und ein Essbereich gliedern den Außenraum in verschiedene Zonen.

Lovell Burton betonen, dass das Projekt Wassermanagement, Lichtführung und passive Wärmeregulierung in den Mittelpunkt stelle – ohne dabei den Bestand und die Geschichte des Ortes aus den Augen zu verlieren. Das geneigte Pultdach sammelt nicht nur Regenwasser, sondern lenkt im Inneren auch den Blick nach oben. Ein Fensterband sorgt für Tageslicht, während ein rundes Oberlicht die Krone des benachbarten Eukalyptusbaums in Szene setzt.

Bei der Materialwahl setzten die Architekt*innen auf die Wiederverwendung von alten Baustoffen. Die vorhandene Bodenplatte wurde entfernt und durch einen Boden aus lokalem, wiederverwendeten Hartholz ersetzt. Die darunter liegende Rahmenbauweise sorgt für die Regulierung von Feuchtigkeit. Weiterhin kamen die Ziegelsteine des abgerissenen Teils für neue Wände zum Einsatz, und eine ausrangierte Steinplatte aus Pilbara dient als Arbeitsplatte in der Küche. Letztere besteht ansonsten aus massivem Walnussholz, das mit der Zeit eine natürliche Patina entwickeln soll. Die Kosten beliefen sich auf umgerechnet rund 355.000 Euro. (dsm)

Fotos: Rory Gardiner


 
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