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24.04.2024

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175 Meter hohe Kugelbahn

Büroturm in Turin von Studio Fuksas


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Über den Dächern Turins thronte einst nur das Mole Antonelliana. Seit letztem Jahr wird das 1889 errichtete Bauwerk von Allesandro Antonelli mit seinem 167,5 Meter hohen Turm vom nun dritthöchsten Gebäude Italiens überragt. Geplant und entworfen wurde der Bürobau von Studio Fuksas (Rom/Paris) für die Verwaltung der italienische Region Piemont.

Im südlichen Teil Turins, keine 30 Minuten von der historischen Altstadt entfernt, befindet sich das Stadtentwicklungsgebiet Lingotto. Für das dort liegende, 32 Hektar große Areal Ex Fiat Avio fertigten Studio Fuksas einen Masterplan an. Das Gebiet umfasst beispielsweise Grundstücke der Eisenbahngesellschaft Rete Ferroviara Italiana (RFI) und das Expo-Gebäude Torino Palavela mit seinem Schalendach von Franco Levi, Annibale und Giorgio Rigotti. Teil des Masterplans war auch der neue Büroturm, mit dessen Umsetzung Studio Fuksas bereits 2001 beauftragt wurde. Nach langem Planungsprozess und diversen Verzögerungen des Baubeginns konnte 2011 schließlich die Grundsteinlegung des 205 Meter hohen Gebäudes erfolgen. Seit 2023 reckt sicht der gläserne Turm zwischen Gleisen und Po nun in die Lüfte.

Neben dem Büroturm umfasst der Komplex auch ein Service Center. Das Hochhaus mit seinen 42 Obergeschossen bildet dabei Platz für 2.600 Mitarbeitende der Regionalverwaltung. Vor die eigentliche Kubatur des Turms setzten die Architekt*innen in östlicher Richtung eine zweite Fassade. Mit deutlichem Abstand zu den Geschossen bildet diese einen fast gebäudehohen Luftraum, dessen Ende ein Dachgarten abschließt. Der 175 Meter hohe Raum wird von großen, schräg angeordneten Scheiben durchsetzt, die wie ein überdimensioniertes Kugelspiel wirken. Tatsächlich sollen sie „das Licht brechen und ein kaleidoskopisches Lichtspiel erzeugen“, so die Architekt*innen. Die übrige Organisation des Baus ist schnell erzählt: Um den inneren Erschließungskern liegen in sämtlichen Geschossen stützenfreie Büroräume.

Rings um den Büroturm sind unterhalb der umgebenden Platzflächen weitere Geschosse angeordnet. Zwischen Hochhaus und diesem unterirdischen Mantel legten die Architekt*innen mehrere begrünte Tiefhöfe an. Das fünfstöckige Service-Center befindet sich westlich des Turms. Hier sind weitere Bürofächen, ein Kongresszentrum und eine Kindertagesstätte untergebracht. Das Servicegebäude und die Untergeschosse werden dabei unabhängig vom Büroturm genutzt und über die westliche Plaza an der Via Canelli erschlossen.  

Die Konstruktion der Bauten besteht aus Stahlbeton, der vorgesetzte Luftraum des Hochhauses wurde in Stahl ausgeführt. Die Fassade des Sockelgebäudes kleiden streckmetallförmige Aluminiumelemente. Im Hochhaus ermöglicht die vollflächige Glasfront weite Ausblicke, etwa auf die italienischen Alpen oder den Monte Calvo.

Text: Kjell Reiter

Fotos: Roland Halbe



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Kommentare

8

il turinello | 25.04.2024 19:08 Uhr

@bart

... bart, was soll das?
der signore F. mag es so und dann passt das schon - ?

7

Bart | 25.04.2024 16:46 Uhr

für die die sich fragen ob es noch zeitgemäß ist ..

das Teil wurde vor über 20 Jahren entworfen und ist mit großen Verzögerungen dann recht konsequent umgesetzt worden, vielleicht besser als manch prominentes Bauwerk aus unserer Republik, an dem dann immer wieder umgeplant und nachgebessert wurde, mit der Folge, dass es immer teurer wird und sich noch mehr verzögert ..

Über den Sinn oder Unsinn des Kegelbahn-/Flipper-Atriums lässt sich sicher streiten. Fuksas mag halt starke Gesten und den Gegensatz von Rationalem und Irrationalem. Wie in manch anderem Projekt ist das Modell vielleicht faszinierender als die gebaute Wirklichkeit. Auf der anderen Seite gibt es heute immer weniger Architekten, die sich so etwas trauen ..

6

peter | 25.04.2024 11:18 Uhr

fuksas in der gleichen liga wie libeskind:

völlig überbewertet

5

arcseyler | 25.04.2024 10:16 Uhr

......

Da traut sich keiner mehr, einfach einen gut proportionierten schlanken Bau hinzustellen, was dieser wäre. Statt dessen Attribute die hier irgendwann ihren Sinn verloren haben.

4

J W | 25.04.2024 09:21 Uhr

Ein nacktes Ungetüm...

... aus Stahl und Glas.

Nach außen kein wirklich erkennbarer Bezug zum städtischen Kontext, die nackte Stahlglasfassade und die großflächige Versieglung der umliegenden Fläche wirken - vorsichtig gesagt - aus der Zeit gefallen.

Der als Entwurflicher Kern angepriesene Luftraum wirkt abweisend und lädt den Bildern nach zu urteilen nicht zum Verweilen ein. Vielleicht ein interessanter Grundgedanke, in der Umsetzung wurden hier aber viele Chancen verspielt. Aber hauptsache rekordverdächtig - immerhin hat man jetzt den wohl höchsten Windfang der Welt.

3

Ken | 24.04.2024 18:05 Uhr

Dito..

@Archiknecht
Das hab ich mich auch gefragt.
Die Raumwirkung ist dahin... keine "hängenden Gärten" o.ä. also wozu nur?!

2

aldi_rossi_nord | 24.04.2024 16:48 Uhr

Wait...

what year is this?

1

Archiknecht | 24.04.2024 16:17 Uhr

Nonsense

Leider verstehe ich diesen Luftraum nicht. Soviel extra Fassade für nichts.

 
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