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22.12.2010

Eadweard Muybridge

Bücher im BauNetz


Das schwebende galoppierende Pferd im Galopp machte ihn berühmt. Dabei liegt der Ursprung des weltweit bekannten Fotos aus dem Jahr 1872 auf einer Wette zwischen dem englischen Fotografen Eadweard Muybridge und dem kalifornischen Gouverneur Gouverneurs Leland Stanford, die ersterer gewann. Eadweard Muybridge war schließlich ein Pionier der Bewegungsstudien von Mensch und Tier und gilt als der Urvater des bewegten Bildes. Um das Pferd zu fotografieren, hatte Muybridge eine komplexe Anordnung für Serienaufnahmen mit sehr kurzen Verschlusszeiten erfunden und konnte so erstmals nachweisen, dass bei einem galoppierenden Pferd alle vier Hufe für einen Sekundenbruchteil in der Luft schweben. (Übrigens haben sich zauberscho(e)n beim Entwurf der drei Stützen ihrer Bibliothek in Münster von eben diesen Pferdestudien inspirieren lassen, siehe BauNetz-Meldung vom 23. August 2010)

In den nächsten drei Jahrzehnten arbeitete Muybridge weiter an seinem Projekt, zahlreiche Aspekte der Bewegung von Mensch und Tier vollständig zu erfassen. Er schuf Hunderte Aufnahmen von Pferden und anderen Tieren – und von nackten oder leicht bekleideten Personen bei diversen Aktivitäten wie Laufen, Gehen, Boxen oder Fechten (1912 zu seinem berühmten Gemälde).

Eadweard Muybridge: Ein Fotograf, ein Abenteurer, ein Wissenschaftler, ein Mörder (angeblich soll er den Liebhaber seiner Frau erschossen haben), ein Genie, dem wir Unendliches verdanken. Er ist eine der Schlüsselfiguren in der Fotografiegeschichte.

Das frisch im Taschen Verlag erschienene Buch „Eadweard Muybridge. The Human and Animal Locomotion Photographs” würdigt nun auf über 800 Seiten das Werk des Briten, der die Probleme der Kurzzeitbelichtung löste. Sämtliche Fotoserien und Studien sind hier vereint, alle 781 Tafeln (!) von Muybridges bahnbrechendem Werk Animal Locomotion (1887) reproduziert. Ergänzt wird diese Serie durch den ebenfalls vollständigen Nachdruck von Muybridges äußerst seltenem ersten Album „The Attitudes of Animals in Motion“ (1881). Die Publikation von Hans Christian Adam verfolgt das Leben und Werk Eadweard Muybridges von seinen frühen Theorien über Anatomie und Bewegung bis zu seinen späten fotografischen Experimenten. Eine detaillierte Chronologie des britischen Muybridge-Biografen Stephen Herbert wirft neues Licht auf einen der wichtigsten Fotografiepioniere.

Wie immer im Taschen Verlag ist auch dieses Buch mit seinen gefühlten 5 Kilo zu schwer und zu schick für „mal-eben-zwischendurch“. Goldene  Seiten trennen die einzelnen Fotoserien und Kapitel, während die Schwarzweiß-Fotos den nötigen Charme versprühen. Hans Christian Adam gilt nur zu Recht als Spezialist für historisches Bildmaterial. Mit seinem neuen Buch beweist er seine Liebe für Detail und Genauigkeit und nimmt den Leser mit auf eine Reise in den wilden Westen der Fotografie. (jk)

Eadweard Muybridge
The Human and Animal Locomotion Photographs
Herausgegeben von Hans Christian Adam
Erschienen im Taschen Verlag
Deutsch, Englisch, Französisch
Hardcover, 33 x 24 cm, 804 Seiten
49,99 Euro


Zum Thema:

Die Ausstellung „Eadweard Muybridge” ist noch bis zum  16. Januar 2011 in der Tate Britain in London zu sehen.

www.tate.org.uk/britain


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