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26.05.2025

Talstation Unterwasser

Bergbahnhof von Herzog & de Meuron


Bereits vor rund zehn Jahren konnten Herzog & de Meuron (Basel) auf dem Chäserrugg im Kanton St. Gallen ein für das Büro inzwischen fast schon ikonisches Gipfelgebäude fertigstellen. Es bildet den Endpunkt einer Seilbahnverbindung, dank der man beispielsweise von St. Gallen kommend in kurzer Zeit die Bergwelt der Appenzeller Alpen erreicht. Die Fahrt in die Höhe beginnt in der kleinen Gemeinde Unterwasser im Thurtal. Auch die dortige Talstation wurde jetzt nach Plänen von Herzog & de Meuron erneuert. Damit stehen im Gebiet des Chäserrugg nun schon sechs Bauwerke des Basler Büros.

Während eine Gipfelstation als autonome Architektur verstanden werden kann, muss sich eine Talstation auch in ihre Umgebung einfügen. Der Neubau steht am südlichen Rand der Ortschaft und zeigt sich zur Straße hin mit einer flachen Dachlinie. Erst zum Berg hin öffnet sich das Volumen, um die Waggons der Standseilbahn aufnehmen zu können. Letztere bildet übrigens nur den Auftakt der Bergfahrt. Zunächst gelangt man zur Zwischenstation Iltios, von wo es mit einer Luftseilbahn weiter auf den Gipfel geht. Auftraggeber des Projekts sind die Toggenburg Bergbahnen. Ein Café, das am Wochenende zur Bar wird, könnte die Talstation auch für Anwohner*innen attraktiv machen.

Der Grundriss des Gebäudes folgt einem einfachen Prinzip. Mittig ist eine offene Bahnhofshalle angeordnet und in den beiden flankierenden Flügeln das übrige Programm. Dazu gehören neben dem Café eine Empfangshalle, Büros und Logistikflächen für den Warenumschlag der Hüttengastronomie auf dem Berg. Geboten werden außerdem beheizbare Schließfächer. Auf diese Weise soll die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln attraktiver werden. Noch immer ist die Gegend vor allem als Skigebiet beliebt, weshalb es natürlich praktisch ist, seine Ausrüstung abends an der Station lassen zu können. Die Bruttogrundfläche des Volumens beträgt 850 Quadratmeter.

Die Talstation konstruierten die Architekt*innen primär aus Holz. Die eng gesetzten Rippen des Daches geben der Halle eine leicht höhlenartige Anmutung. Neben Herzog & de Meuron und diversen Fachplaner*innen waren noch Studio Noun (Zürich) als ausführendes Büro sowie Vogt Landschaftsarchitekten (Zürich) an dem Projekt beteiligt. Ein schönes Detail lässt sich schließlich noch unter dem Vordach entdecken. Dort plätschert ein Brunnen vor sich hin, dessen Steine dem Vorgängerbau entstammen. Entworfen hat ihn niemand anderes als Jacques Herzog selbst. (sb)

Fotos: Daisuke Hirabayashi


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