RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Bergbahnhof_von_Herzog_-_de_Meuron_9931913.html

26.05.2025

Zurück zur Meldung

Talstation Unterwasser

Bergbahnhof von Herzog & de Meuron


Meldung einblenden

Bereits vor rund zehn Jahren konnten Herzog & de Meuron (Basel) auf dem Chäserrugg im Kanton St. Gallen ein für das Büro inzwischen fast schon ikonisches Gipfelgebäude fertigstellen. Es bildet den Endpunkt einer Seilbahnverbindung, dank der man beispielsweise von St. Gallen kommend in kurzer Zeit die Bergwelt der Appenzeller Alpen erreicht. Die Fahrt in die Höhe beginnt in der kleinen Gemeinde Unterwasser im Thurtal. Auch die dortige Talstation wurde jetzt nach Plänen von Herzog & de Meuron erneuert. Damit stehen im Gebiet des Chäserrugg nun schon sechs Bauwerke des Basler Büros.

Während eine Gipfelstation als autonome Architektur verstanden werden kann, muss sich eine Talstation auch in ihre Umgebung einfügen. Der Neubau steht am südlichen Rand der Ortschaft und zeigt sich zur Straße hin mit einer flachen Dachlinie. Erst zum Berg hin öffnet sich das Volumen, um die Waggons der Standseilbahn aufnehmen zu können. Letztere bildet übrigens nur den Auftakt der Bergfahrt. Zunächst gelangt man zur Zwischenstation Iltios, von wo es mit einer Luftseilbahn weiter auf den Gipfel geht. Auftraggeber des Projekts sind die Toggenburg Bergbahnen. Ein Café, das am Wochenende zur Bar wird, könnte die Talstation auch für Anwohner*innen attraktiv machen.

Der Grundriss des Gebäudes folgt einem einfachen Prinzip. Mittig ist eine offene Bahnhofshalle angeordnet und in den beiden flankierenden Flügeln das übrige Programm. Dazu gehören neben dem Café eine Empfangshalle, Büros und Logistikflächen für den Warenumschlag der Hüttengastronomie auf dem Berg. Geboten werden außerdem beheizbare Schließfächer. Auf diese Weise soll die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln attraktiver werden. Noch immer ist die Gegend vor allem als Skigebiet beliebt, weshalb es natürlich praktisch ist, seine Ausrüstung abends an der Station lassen zu können. Die Bruttogrundfläche des Volumens beträgt 850 Quadratmeter.

Die Talstation konstruierten die Architekt*innen primär aus Holz. Die eng gesetzten Rippen des Daches geben der Halle eine leicht höhlenartige Anmutung. Neben Herzog & de Meuron und diversen Fachplaner*innen waren noch Studio Noun (Zürich) als ausführendes Büro sowie Vogt Landschaftsarchitekten (Zürich) an dem Projekt beteiligt. Ein schönes Detail lässt sich schließlich noch unter dem Vordach entdecken. Dort plätschert ein Brunnen vor sich hin, dessen Steine dem Vorgängerbau entstammen. Entworfen hat ihn niemand anderes als Jacques Herzog selbst. (sb)

Fotos: Daisuke Hirabayashi


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Mainzer | 27.05.2025 11:01 Uhr

einfach besser bauen

... sehr schön schlicht, nur: das beeindruckende Dachelement in der schönen Schneelandschaft sollte auch mal bei Tauwetter betrachtet werden ... da wird sich die massige Dachfläche auch nicht mehr ganz so schön verstecken können ...

3

auch kein architekt | 27.05.2025 10:06 Uhr

@ auch ein architekt

[Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns gegen die Veröffentlichung Ihres Kommentars entschieden, da er gegen unsere Regeln verstößt: Schreiben Sie zur Sache. Teilen Sie etwas Neues mit. Nennen Sie Argumente. Keine Beleidigungen. Verzichten Sie auf einen aggressiven Tonfall. Bitte schreiben Sie Ihren Namen. Verwenden Sie keine Links im Text.]

2

holzwurm | 27.05.2025 09:27 Uhr

haltbarkeit

Beim regelmäßigen Lesen der Baunetz-Kommentare bekommt man den Eindruck, Holz geht schon kaputt, wenn man es nur anschaut.
Der konstruktivste Holzschutz ist, erst gar nicht damit zu bauen!

1

auch ein | 26.05.2025 16:22 Uhr

architekt

von vorne ist es das müsterli für die scheune in berlin oder?

das sieht ja "ungebraucht" recht nett (also recht normal) aus, nach einem jahr dürfte das recht abgenutzt daherkommen

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

26.05.2025

Schwabinger Holzensemble

Studierendenwohnheim in München von hirner & riehl architekten

26.05.2025

Schwimmen unterm Kirchengewölbe

MVRDV und Zecc Architecten planen Umnutzung in Heerlen

>
BauNetz Wissen
Durch Rinde geschützt
baunetz CAMPUS
Ice Ice Baby!
baunetz interior|design
Schatz in der Fassade
BauNetz Ausschreibungen
Ausschreibung der Woche
vgwort