Bereits vor zwei Jahren gewannen Benthem Crouwel den Wettbewerb für ein neues Wohnviertel in Prag und erhielten den Zuschlag für den Bau des Hauptbahnhofs im tschechischen Brünn. Nun baut das Amsterdamer Büro einen Wohn- und Geschäftskomplex südlich des Prager Hochhausviertels Pankrác, das durch eine neue Metro-Station an die Stadt angebunden wird. Ausgeschrieben hatte den offenen internationalen Wettbewerb der Projektentwickler Velska unter dem Titel New Gate Olbrachtova.

Benthem Crouwels Wettbewerbsbeitrag Valley sieht auf einer dreieckigen Grundfläche, wo sich bisher ein Autohandel befindet, insgesamt neun Baukörper vor, die sich von Süden nach Norden nach oben staffeln. Den Abschluss bildet ein Bürohochhaus in der Nordecke des Areals. Südlich des Grundstücks stehen zweigeschossige Wohnhäuser. Der Entwurf schlägt eine Brücke zwischen den Wohnbauten im Süden und dem Hochhausviertel im Norden und nimmt auf spielerische Weise die fast kleinteilige Atmosphäre des Einfamilienhausareals auf. Das Architekturbüro selbst referenziert auf die „Topografie des Böhmerwaldes“.

Benthem Crouwel formulieren den Anspruch, auf die energetische Vorgaben der Auslobung eine Antwort zu bieten. Das Dach des Bürogebäudes wird mit Photovoltaik ausgestattet, ebenso ein Teil der Fassadenelemente. Der Entwurf entstand in Zusammenarbeit mit dem 2014 gegründeten Rotterdamer Landschaftsarchitekturbüro Felixx, das eine komplexe Landschaftsarchitektur vorschlägt. Auf den schrägen Dächern der niedrigeren Bauten sollen drei unterschiedliche Vegetationszonen realisiert werden, die durch Brücken und Stege miteinander verbunden sind. Als Kontrast zur begrünten Dachlandschaft wird der obere Teil des Bürogebäudes eine glatte Glasfassade haben, die sich von den strukturierten Fassaden sowohl der unteren Geschosse als auch der übrigen acht Baukörper abhebt. (sla)

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