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19.06.2023

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Vorratsbau für die Universität Luxemburg

Behles & Jochimsen in Esch-sur-Alzette


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In Esch-sur-Alzette befindet sich Luxemburgs größte ehemalige Stahlhütte, die Hochöfen von Belval. Seit 2005 entsteht hier, zwischen den mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden Öfen und auf einer Fläche von 120 Hektar, ein urbanes Quartier. Für das Vorhaben, bei dem es sich um eines der größten, im Bau befindlichen Konversionsprojekte der Region handelt, wurde 2001 ein Masterplan entwickelt, der neben der klassischen, ausgewogenen Mischnutzung mit Wohnen, Büros, Dienstleistung und Park auch einen großen Universitätscampus vorsieht.

Die Cité des Sciences mit Universität und Forschungseinrichtungen soll als wichtigster Impulsgeber das Viertel beleben. Bei der Planung setzt man vor allem auf Dichte und maximale Ausnutzung der Grundstücke. Zu den bereits fertiggestellten Gebäuden zählt das Hauptgebäude der Universität, das Maison du Savoir. Der 2017 bezogene Bau am Place de l'Université entstand nach Plänen der Büros Baumschlager & Eberle und Christian Bauer & Associés und war aus einem Wettbwerb von 2007 hervorgegangen.

Ein weiterer Wettbewerb wurde 2009 entschieden, dessen Umsetzung zieht sich jedoch in die Länge. Ein Projekt konnte vor kurzem – wohlgemerkt nach fast 14 Jahren – abgeschlossen werden. Der sechsgeschossige Klinkerbau stammt aus der Feder des Berliner Büros Behles & Jochimsen, das vor Ort mit WW+ architektur + management (Esch-sur-Alzette) zusammenarbeitete. Das Maison des Matériaux II ergänzt die Bebauung am Place de l'Université und tritt gegenüber dem benachbarten Maison du Savoir, bestehend aus Turm und mächtigem, schwebendem Riegel, eher zurückhaltend in Erscheinung.

Der L-förmige, sechsgeschossige Klinkerbau Maison des Matériaux II schließt direkt an das gleichförmige Nachbargebäude Maison des Matériaux I an. Was aus der Vogelperspektive wie ein Komplex wirkt, wurde allerdings von zwei unterschiedlichen Büros entworfen: Das dem Platz zugewandte Haus stammt von Behles & Jochimsen, rückwärtig angeordneter Bau wurde von dem in Luxemburg ansässigen Büro architecture + amenagement geplant.

Bei dem Maison des Matériaux II handelt sich um einen Vorratsbau für die Universität Luxemburg und das Luxembourg Institute of Science and Technology. Beide Institutionen befanden sich während der Planung noch im Aufbau, weshalb flexibel nutzbare Flächen geschaffen werden sollten, schreiben die Architekt*innen. Entsprechend können hier sowohl stützenfreie Großraumlabore als auch Büros untergebracht werden. Ebenso verfügen die Schächte über eine Grundinstallation, die für spezielle Labornutzungen im Nachhinein angepasst werden kann.

Die prominente Lage des Maison des Matériaux II am Place de l’Université werde durch die turmartige Erhöhung und eine Eingangssequenz aus Stadtloggia und doppelgeschossigem Foyer hervorgehoben, so Behles & Jochimsen. Prägend für das Haus ist außerdem seine Backsteinfassade, die Bezug auf den industriellen Kontext nimmt. Einzelne hervorspringende Klinker lockern einerseits das Fassadenbild auf, betonen andererseits den strengen Charakter des Baus. Von außen eher sachlich, finden sich im Inneren auch wärmere Materialien wie Eichenholz an den Wänden und Gneis auf den Böden wieder. (dsm)

Fotos: Marcus Bredt


Zum Thema:

Die Baunetzwoche#499 widmet sich der Transformation der ehemaligen Industrieanlage Belval in ein urbanes Quartier.


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Kommentare

1

arcseyler | 20.06.2023 06:46 Uhr

........

Wie die Schwerindustrie hier eine Großzügigkeit vorgibt, die von der Architektur gerne aufgegriffen wird. Ingenieure mal wieder als Schrittmacher.
Rationalität zu Irrationalität

Immer weiter räumlich und zeitlich

 
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