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29.03.2022

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Porphyr über Bozen

Bahnhofsplatz in Klobenstein-Ritten von Roland Baldi Architects


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Die Rittner Schmalspurbahn wurde im Jahr 1907 eröffnet. Sie führt vom Waltherplatz im Zentrum Bozens bis ins rund 1.000 Meter höher gelegene Klobenstein. Damit wurde – auch für den aufblühenden Tourismus – das Hochplateau oberhalb der Südtiroler Landeshauptstadt mit einer knapp zwölf Kilometer langen Strecke zum ersten Mal verkehrstechnisch erschlossen. Während die ursprüngliche Zahnradbahn im ersten Streckenabschnitt mittlerweile durch eine Seilbahn ersetzt wurde, verkehrt die Bahn auf dem Hochplateau zwischen Oberbozen und Klobenstein mit großartigem Blick auf die gegenüber liegenden Dolomiten bis heute.

2021 wurde der Platz um den denkmalgeschützten Bahnhof Klobenstein-Ritten von Roland Baldi Architects (Bozen) im Auftrag der STA Südtiroler Transportstrukturen AG neu gestaltet. Das Büro hat bereits das 2020 fertiggestellte Mobilitätszentrum mit Busbahnhof, Park- und Pendlergarage in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs geplant. Der verkehrsberuhigte Bahnhofsvorplatz komplettiert nun den Umbau. Entstanden ist ein offener, großzügiger Platz mit Sitz- und Verweilmöglichkeiten und einer Bahnhofsbar mit Außengastronomie für Einheimische und Besucher*innen.

Der Boden ist abwechselnd mit Streifen aus grünlich und rötlich schimmernden Pflastersteinen belegt. Damit wird der gesamte, rund 2.500 Quadratmeter große Bereich bis an die Gleise mit dem für die Region so typischen Naturstein Porphyr überzogen. An verschiedenen Stellen sind die Streifen durch kleine Grünbereiche mit Bäumen oder Pflanzbeeten unterbrochen. Zudem wurden mit den Natursteinen zwei Podeste ausgebildet und mit Schalen aus Zirbenholz belegt. Radständer, Mastleuchten und Papierkörbe sind in braunem Cortenstahl ausgeführt. Auch die große Eiche vor der Bahnhofsbar erhielt eine erhöhte Einfassung aus Cortenstahl und Kies. An zentral positionierten Wanderkarten und Infotafeln können sich Touristen und Wanderer sich orientieren. Die Bronze-Skulptur einer Ziege des Künstlers Franz Messner stammt bereits aus der Zeit vor dem Umbau.

Die früher bestehende Straße samt Parkplatz wurde entfernt. Der Platz darf ausschließlich von Anliegern des benachbarten Wohngebiets im Schritttempo befahren werden, woran Bodenschwellen aus Naturstein an den beiden Endpunkten des Platzes erinnern. Vor dem neuen Bahnhofsplatz wurden ein Kreisverkehr und wenige Autostellplätze für Kurzparker errichtet. (uav)

Fotos: Oskar Da Riz





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Kommentare

3

50667 | 30.03.2022 12:47 Uhr

Schönes Pflastermaterial...


...das wars dann aber auch schon.

Gott sei Dank gibt es wenigstens noch den schönen Bestandsbaum, ansonsten wärs völlig depressiv.

2

latimer | 29.03.2022 17:18 Uhr

Porphyr über B

Es ist sicher eine gute Sache, wenn man Parkplätze auf der gut benutzbaren Sonnenseite eines Bahnhofs entfernt, um die Potentiale eines solchen Ortes nutzen zu können. Oftmals sind Bahnhöfe und der Rathaus-, oder Sparkassenvorplatz, neben der Tankstelle und dem Gasthaus, die einzigen Orte in solchen Gemeinden, an denen Zusammengehörigkeit gelebt werden kann. Insofern ist das eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe, der man sich hier stellen musste.

Aber das abstrakte Streifenmuster und ihre Farben harmonieren nicht mit der Architektur, die Pflanzbeete schwächeln und die Sitzskulpturen stehen in überhaupt keinem Zusammenhang zum Ort. Ist es das Weitwinkelobjektiv oder ist der Platz tatsächlich zu groß geraten? Die Arbeit erscheint mehr als realisierte Grundrissgrafik, denn gelungene Raumgestalt. Die wenigen Bäume werden auch, wenn sie endlich mal in die Höhe gewachsen sein werden, an diesem Problem nicht viel ändern können.
Sicher, die Planer mussten die Überfahrbarkeit für Pkw weiter absichern und versuchten diese mit den Streifen zu überspielen/integrieren. Aber das Verhältnis des Fahrbereichs und der Flächen, die Fussgängern vorbehalten ist nicht überzeugend.

Es wäre schön gewesen, wenn das Streifenmuster und die schöne Architektur eine Einheit gebildet hätten und sich die weiteren Gestaltungselemente stärker aus dem Ort entwickelt hätten. Gemeinsam wäre mehr Kraft zu erreichen gewesen.
Schade, da wäre sicher deutlich mehr möglich gewesen.

1

Gianni Enne | 29.03.2022 17:15 Uhr

Saure Gurkenzeit ?

...ist doch noch gar nicht Sommerloch ?

 
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