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17.07.2025

Eine Schule ist kein Zirkuszelt

BUR Architekten im Kanton Luzern


Sekundarschule Zirkusplatz – ein schöner Name für eine neu gegründete Schule. Man assoziiert sofort spielerische und neue Lernformen. Und muss doch schmunzelnd auch an potenziell mangelnde Disziplin im Unterricht denken. Denn in den Schulstunden der hier unterrichteten Jahrgänge 7 bis 9 geht es bekanntlich öfter mal „wie im Zirkus“ zu. 

Früher gastierte auf dem Platz am Rande der Altstadt von Sursee tatsächlich der Zirkus. Tempi passati. Die Kleinstadt im Kanton Luzern und die umliegenden Gemeinden wachsen. Deswegen wurde 2019 ein Wettbewerb für einen Schulneubau ausgelobt, den BUR Architekten aus Zürich gewannen. Im letzten Jahr stellten sie das Haus für maximal 250 Schüler*innen fertig. 

Der Neubau umfasst zwei Gebäudeteile, die L-örmig um einen bestehenden Sportplatz gesetzt wurden. Am Gelenk des Ls befindet sich ein großzügiger Durchgang, der die beiden Baukörper erschließt und zugleich als gedeckter Pausenbereich dient. Im größeren Baukörper liegt die Dreifachsporthalle. Wer den kleineren Baukörper betritt, findet sich in im doppelgeschossigen Foyer wieder. Eine geschwungene Treppe lädt dazu ein, weiter nach oben zu gehen. Denn während im ersten Obergeschoss des kleinen Baukörpers nur die Verwaltung untergebracht ist, findet der Großteil des Unterrichts im zweiten Obergeschoss statt. 

Großzügige Sheds und raumhohe Glaswände bilden hier den lichten Rahmen für sieben Cluster mit je zwei Klassen- und einem Gruppenraum. Ausprägung und räumliche Ausstattung der Cluster fallen im Vergleich mit manch anderem Schulneubau – etwa der Schule in der Allee der Kosmonauten in Berlin von PPAG (Wien) – eher zurückhaltend aus. Doch da über die außenliegenden Umgänge und Treppen entfluchtet wird, können die großzügigen Korridorbereiche selbstverständlich pädagogisch genutzt werden. 

Die vertikale Zweiteilung des Gebäudes ist an den Fassaden deutlich ablesbar. Wuchtige, vorfabrizierte Betonelemente prägen Erd- und erstes Obergeschoss. Das zweite Obergeschoss mit seinen umlaufenden Glasflächen und den mit Aluminium verkleideten Sheds thront geradezu auf diesem schweren Sockel.

Umgerechnet gut 47 Millionen Euro hat das Gesamtprojekt samt Möblierung auf dem Grundstück in Gemeindebesitz gekostet. Dafür entstanden knapp 13.100 Quadratmeter Geschossfläche (inklusive Tiefgarage). Das Baumanagement lag beim örtlichen Büro kunzarchitekten, die Außenraumgestaltung stammt von Haag Landschaftsarchitektur (Zürich). (gh)

Fotos: Simon Menges & Nino Tugushi


Zum Thema:

Die Organisation der Schule mit den Klassenräumen im obersten, durch Sheds belichteten Geschoss lässt an die Schulanlage Freilager in Zürich-Albisrieden und die Sekundarschule in Laufen (Kanton Basel-Land) von Thomas Fischer Architekten (Zürich) denken, die wir 2023 vorgestellt haben.


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