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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-BDA-Nachwuchs-Preise_in_Berlin_1445187.html

22.11.2010

Pumpwerk und Autostazione

BDA-Nachwuchs-Preise in Berlin


Trotz der außerordentlichen Projekte, die am vergangenen Freitag im Bethanien in Berlin mit dem Nachwuchspreis des BDA Berlin beziehungsweise mit zwei Auszeichnungen prämiert wurden – so richtig glücklich war die Jury nicht. Zum diesjährigen Hans-Schaefers-Preis waren nur 16 Arbeiten eingereicht worden, für die Daniel-Gössler-Belobigung – den entsprechenden Architekturtheorie-Preis – nur eine einzige, und deren Einreicher war auch noch ein paar Monate zu alt, weshalb dieser Preis nun gar nicht vergeben wurde.

Die Jury, allen voran deren Vorsitzende Angelika Schnell (Wien), warb in ihrer Festrede daher eindringlich um den Nachwuchs. Zudem wurden die Auswahlkriterien gelockert: In Zukunft sollen auch Kooperationen zwischen „Senior-Partnern“ – also über 40-Jährigen – und jungen Architekten preisfähig sein. Ein Büro war sogar bereits dabei, das in solch einer Konstellation arbeitet: Johannes Löbbert und Johan Kramer von Glass Kramer Löbbert Architekten (Berlin) wurden für das MRT-Forschungsgebäude in Berlin-Buch mit einer Auszeichnung gewürdigt. Eine weitere Auszeichnung ging an Tim Bauerfeind und Henning von Wedemeyer von UT Architects (Berlin) für die Ausbildungswerkstätten RZB E.V. (siehe BauNetz-Meldung vom Januar 2010).

Die beiden gleichwertigen Preisträger sind in diesem Jahr die Architektin Anne Boissel mit ihrem Projekt „Autostazione Zepperi" im italienischen Olevano Romano sowie Nils Wenk und Jan Wiese mit dem Umbau eines Pumpwerkes in Berlin-Neukölln zum Wohn-, Atelier- und Galeriehaus.



„Das Preisgericht überzeugte der engagierte Umgang Boissels mit einem verlassenen Busbahnhof aus den 50er Jahren, dessen historischer und kultureller Wert in Verbindung mit einer neuen Nutzung für die Bewohner verdeutlicht wurde. Anne Boissel setzt auf einfache Gestaltungsmittel. Mit Lichteffekten, reflektierenden Materialien aus dem Straßenbau sowie wenigen baulichen Maßnahmen rückt sie das Gebäude wieder in den Blickpunkt.“

Am umgebauten Punpwerk Neukölln überzeugte die Jury, dass die Architekten „mit wenigen gezielten aber beherzten Eingriffen den denkmalgeschützten Industriebau von 1925/26 in ein Atelierhaus mit Künstlerateliers, einer Wohnung sowie einer Galerie umwandelten. Vorhandene Elemente wie die Krananlagen wurden dabei erhalten, in die neuen Nutzungen integriert und in ein Gestaltungskonzept eingebunden, das seine Wirkung aus der Reduktion auf wenige Elemente sowie homogene Flächen erzielt.“

Beide werden dafür ausgezeichnet, dass sie eine „besonders engagierte und präzise Haltung gegenüber dem Bestand einnehmen, dessen Wert und Brauchbarkeit sie anerkennen, ohne diesem zu huldigen. Beide vermeiden den Terminus ‚Bauen im Bestand‘, genauso wie das Attribut ‚historisch‘. Der jeweilige Eingriff bzw. Umbau erfolgt ganz und gar als Antwort auf gegenwärtige Notwendigkeiten des Gebrauchs, der Finanzierung und auch der Ästhetik. Besonders überzeugte die Jury, dass beide Verfasser ihre Intelligenz und Sorgfalt auf die Herausarbeitung der Komplexität des Themas aufgewendet haben“ (Jury).

Eine Ausstellung aller eingereichten Arbeiten ist noch bis zum 22. Dezember 2010 in der BDA-Galerie, Mommsenstr. 64, 10629 Berlin, zu sehen. Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do 10-15 Uhr und nach Absprache.


Zu den Baunetz Architekt*innen:

Jan Wiese Architekten


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Preis: Autostazione Zeppieri

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Preis: Pumpwerk Neukölln

Preis: Pumpwerk Neukölln

Auszeichnung: MRT-Forschungszentrum

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Auszeichnung: Restaurierungszentrum

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