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12.09.2025
Engagement statt Fügung
BDA-Architekturpreise Nike 2025 vergeben
Gestern Abend wurde in Erfurt die bundesweite Auszeichnung Nike verliehen. Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) vergibt sie alle drei Jahre an Architekt*innen und Bauherrschaft – so weit, so bekannt. Mit der nun entschiedenen, aktuellen Runde hat der BDA seinem prestigeträchtigen Preis jedoch ein ordentliches Update verpasst.
Die sechs bisherigen Kategorien (Atmosphäre, Symbolik, Fügung, Komposition, Neuerung, Soziales Engagement) mit ihrer arg formalen Schlagseite wurden ebenso abgeschafft wie die sogenannte Große Nike. Stattdessen definiert die Jury seit diesem Jahr die Kategorien selbst und vergibt gleichberechtigte Preise – bis zu sieben Nikes insgesamt. Lediglich die Klassik-Nike bleibt als Kategorie erhalten. Der Preis, der an einen Bestandsbau geht, ist traditionell nicht Teil der Shortlist.
Mit dieser Neuerung hat der BDA seinem Preis eine interessante Dynamik und neue Relevanz eingeschrieben. Denn indem die Jury in jeder Runde die Kategorien neu verhandelt, bildet der Preis zukünftig im besten Fall den Fachdiskurs ein Stück weit mit ab. Zudem nimmt der Verzicht auf die Große Nike den Zwang aus der Jurysitzung, ein einzelnes Projekt bestimmen zu müssen, das in all seinen Aspekten wegweisend für die deutsche Architektur der letzten drei Jahre gewesen sein soll.
Mitglieder der Nike-Jury waren in diesem Jahr Inken Baller, Kazu Ito, Lina Maria Mentrup, Gert Lorber, Martin Struck und Laura Weißmüller. Unter Vorsitz von BDA-Präsidentin Susanne Wartzeck (die nicht qua Amt, sondern durch Wahl den Vorsitz innehatte) entschied man sich für die folgenden Kategorien und Preisträger*innen:
- Nike für Aktivierung: Luise 19E in Werder (Havel) von undjurekbrüggen (Berlin), Bauherrschaft: Uferwerk eG (Werder/Havel)
- Nike für gesellschaftliches Engagement: Stiftungsensemble Spore Initiative und Publix in Berlin von AFF Architekten (Berlin), Bauherrschaft: Schöpflin Stiftung (Lörrach)
- Nike für Bildung: Studierendenhaus der TU Braunschweig von Gustav Düsing und Max Hacke (Berlin), Bauherrschaft: Technische Universität Braunschweig
- Nike für soziale Intervention: Café Leo in Berlin von sophie & hans (Berlin), Bauherrschaft: Wendepunkt gGmbH (Berlin)
- Nike für Umgang mit dem Bestand: Campus-Kindergarten (Umbau einer Telefonzentrale) in Merseburg von Aline Hielscher Architektur (Leipzig), Bauherrschaft: Studentenwerk Halle
- Nike für Wohnen: Johanniterzentrum Andreasgärten in Erfurt von Heine Mildner Architekten (Dresden), Dorschner Kahl Architekten (Leipzig) und Simonsen Freianlagen (Wilsdruff), Bauherrschaft: Landesverband Sachsen-Anhalt/Thüringen der Johanniter-Unfall-Hilfe
- Klassik-Nike: Hochschule für Musik und Tanz Köln (1969–77) von Werkgruppe 7 und Bauturm, Köln (Erich Schneider-Wessling, Peter Busmann, Heiner P. Hachenberg, Jürgen G. Pahl, Walter Ruoff, Peter Trint, Erwin H. Zander), Bauherrschaft: Staatshochbauamt des Landes Nordrhein-Westfalen
Anfang Juli hatte der BDA die Shortlist mit 21 Projekten bekanntgegeben. Sie basiert auf Nominierungen der BDA-Landesverbände, die die Gewinner*innen ihrer Preisverfahren in das Rennen um die Nike schicken.
Die nunmehr abgeschaffte Große Nike ging vor drei Jahren an das Berliner Büro Staab Architekten für die Erweiterung des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main und vor sechs Jahren an meck architekten aus München für das Kirchenzentrum Seliger Pater Rupert Mayer in Poing. (gh)
Zum Thema:
bda-bund.de
Um die neue Ausrichtung des Preises sichtbar zu machen, erhielt die Nike ein neues, rein typographisches Logo. Interessantes Detail: Die abstrahierte, geflügelte Göttin >|< kann man auf einer deutschen Computertastatur übrigens mithilfe einer einzigen – vermutlich selten benutzten – Taste links unten (plus Shift beziehungsweise Alt Gr) eingeben.
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Nike für Aktivierung: Luise 19E in Werder (Havel) von undjurekbrüggen (Berlin)

Nike für gesellschaftliches Engagement: Stiftungsensemble Spore Initiative und Publix in Berlin von AFF Architekten (Berlin)

Nike für Bildung: Studierendenhaus der TU Braunschweig von Gustav Düsing und Max Hacke (Berlin)

Nike für soziale Intervention: Café Leo in Berlin von sophie & hans (Berlin)
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