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21.05.2024

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Schlichter Raum fürs Schreinern

Aretz Dürr Architektur in Altenkirchen


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Hinter der schönen Ortsbezeichnung Graf-Zeppelin-Straße in Altenkirchen verbirgt sich ein Gewerbegebiet auf der grünen Wiese am östlichen Rand der Kleinstadt im Westerwald. Hier haben die beiden Unternehmen der Schumann Gruppe mit insgesamt 65 Mitarbeiter*innen ihren Sitz. Historischer Kern der Gruppe sind die 1890 gegründeten Möbelwerkstätten. Seit 2005 gibt es eine zweite Firma, die als Generalunternehmerin in erster Linie Innenausbauten realisiert. 2021 bekam diese direkt neben dem bestehenden Hauptsitz ein eigenes Haus, das von Ben Schumann geplant und realisiert wurde.

Dieses Jahr wurde der nächste Neubau eingeweiht. Direkt gegenüber den Bestandsbauten realisierte das 2019 gegründete Kölner Büro Aretz Dürr Architektur eine Produktions- und Lagerhalle für die Möbelwerkstätten. Die Architekt*innen führen das Projekt unter der Bezeichnung Halle S // 46, die Bauherrschaft spricht von der Graf-Zeppelin-Halle – genauer: von den Graf-Zeppelin-Hallen, denn die nun eröffnete Halle soll Auftakt eines Gewerbeensembles werden.

Der Neubau zeigt sich im besten Sinne als schlichter und sauber detaillierter Holzbau mit einer Hülle aus Polycarbonat-Mehrkammerelementen. Er erstreckt sich von Nord nach Süd und ist 60 Meter lang. Eine Erweiterung des Gebäudes um weitere 60 Meter nach Süden ist laut Planer*innen vorgesehen, wodurch eine Gesamthallenfläche von knapp 3.000 Quadratmetern entstehen würde.

Über die Konstruktion schreiben Aretz Dürr: „Die vierzig Meter langen Leimholzbinder im Achsabstand von sechs Metern spannen vierundzwanzig Meter frei und kragen gen Osten und Westen weitere acht Meter aus. Durch Koppel- und horizontale Druckstäbe verbunden und mit Trapezblech eingedeckt, wird das feinaustarierte und weit auskragende Tragwerk durch die gezielte Verteilung der Dachlasten in Kombination mit der strukturellen Ordnung optimiert; es entstehen Trägerquerschnitte von 24 auf 120 Zentimetern. Die Stützen sind in Querrichtung teileingespannt und durch je drei außenliegende Druckstäbe in Längsrichtung gehalten.“

Die demonstrative konstruktive Einfachheit des Projekts ist für eine architektonisch anspruchsvolle Halle logisch. Mit ihrem viel beachteten und mehrfach ausgezeichneten Einfamilienhaus in Nümbrecht aus dem Jahr 2020 haben die Architekt*innen bewiesen, dass sie diesen konzeptionellen Ansatz aber auch für andere Bauaufgaben produktiv nutzen können. Bemerkenswert und von unseren Kommentator*innen viel diskutiert ist auch die Erweiterung eines Wohnhauses in Biberach, die wir 2021 vorstellten. (gh)

Fotos: Ben Schumann


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Kommentare

3

Nathan Kosic | 29.05.2024 19:05 Uhr

gerne mehr

...von einem der wenigen guten, jungen Büros aus Deutschland, Glückwunsch

2

arcseyler | 21.05.2024 18:00 Uhr

.....

Das Spiel mit Tragwerk innen und außen fängt mit Holz erst richtig an. In Kombination mit rohen Stämmen und
das Tragwerk fängt an zu tanzen. Holz als der einzige gerichtete und dazu noch wärmebrückenfreie Baustoff.

1

werker | 21.05.2024 15:38 Uhr

"Die Sichtverbindung nach außen ermöglicht den visuellen Kontakt zur Umwelt"

Wieso dürfen die Tischler denn nicht rausgucken?
M.e. müssten sie es sogar dürfen.

 
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