Die Mücken stechen, der Rechner surrt und die Wetter-App zeigt 30 Grad plus – der Sommer ist endlich da. Wer seine Ferienauszeit in den letzten Wochen bereits hatte und jetzt schon wieder fleißig vor dem Bildschirm klemmt, kann sich mit unserem Best-Of zur Typologie der Ferienhäuser an idyllische Orte (zurück-)träumen. Und wer dieses Jahr noch nicht dran war, findet vielleicht Inspiration für noch ausstehende Urlaube.
Die hier versammelten Projekte – ob privat oder zum Mieten – bieten Zuflucht für Menschen, die dem verbauten Stadtraum zumindest für eine Weile entfliehen möchten. Sie zeigen zugleich eine erstaunliche Vielfalt, was den landschaftlichen Kontext betrifft. Schließlich entstehen Ferienhäuser oft überall dort, wo sich ein besonderer Ausblick ergibt – an Küsten, in Wäldern, auf Inseln und Bergen. Die architektonische Reaktion auf solch einprägsame Landstriche sieht dabei nicht weniger vielfältig aus.
So manches Domizil verschmilzt förmlich mit der umgebenden Natur wie die felsenartigen
Ferienhäuschen an der norwegischen Küste von
Holon Arkitektur oder das
pilzähnliche Gästehaus im Wald der Provinz Jiangxi von
ZJJZ. Andere Projekte verstehen den pittoresken Kontext hingegen eher als bildlichen Rahmen und leben von dessen Inszenierung, beispielsweise das
Lake House bei Berlin von
Sigurd Larsen mit seinen vielen Ausgucken.
Auch traditionelle regionale Typologien und Bestandsumbauten bieten eine Vielfalt baulicher Motive: Im französischen Département des Hautes-Alpes planten etwa
Ramón Durántez ein
schmales Doppelhaus, das an die Chalets d’Alpage – die Bauernhäuser eines kleinen Bergdorfs – erinnert. In Japan dagegen beschäftigten sich
monotrum mit fast vergessenen Zukunftsträumen und bauten eine
futuristische Wellblechkapsel aus den 1960er Jahren um. Eine nicht weniger überraschende Unterkunft schufen
Modul 28 mit der Transformation einer
siebenbürgischen Kirchenburg.
(tg)
Bild: Ferienhaus in La Vega de Pupuya von WMR Arquitectos. Foto: Sergio Pirrone