Selbstbewusst in versteckter Lage, so präsentiert sich dieser Umbau im Zentrum der Liechtensteiner Gemeinde Schaan. Mit wenigen Eingriffen und drei knallig roten Stahlelementen funktionierten Dominic Spalt Architektur (Schaan) ein Einfamilienhaus aus den 1960er Jahren zum Mehrgenerationenhaus um.

Das Haus, das seit seinem Erstbezug bereits einige Transformationen durchlaufen hatte, sei für seine ursprüngliche Nutzung leicht überdimensioniert gewesen, schreibt Dominic Spalt. Nach den Umbaumaßnahmen beherbergt es nun zwei übereinander liegende Wohnungen für drei Generationen der Bauherrenfamilie. Neben einem neuen Anstrich erhielt die ebenerdige Gartenwohnung lediglich zwei neue vertikale Steigzonen für Heizung, Sanitär und Strom. Im ersten Stockwerk hingegen wurde der Bestand um die beiden Schlafzimmer mittels Holzeinbauten und präzise gesetzten Durchbrüchen zur eigenständigen Wohnung umstrukturiert.

Das flache, vorgesetzte Giebeldach samt Dachboden wurde abgetragen und stattdessen mit einem offenen Raum inklusive Empore aufgestockt. Abbruch und Einbau der Holzelemente erforderten sorgfältige Vorbereitung und einen streng durchgetakteten Zeitplan, da das Haus während der nur einjährigen Planungs- und Bauzeit durchgehend bewohnt wurde. Bodentiefe Fenster eröffnen nun den Blick auf den Garten mit altem Baumbestand und die Gebirgskette „Drei Schwestern“ im nahen österreichischen Rätikon. 

Eine stählerne Pergola verhilft der ehemals von der südlichen Dachfläche überragten Terrasse – die maßgeblichste Überformung des Bestands aus den 2000er Jahren – zu mehr Eigenständigkeit. Die Rankhilfe ist eine von drei roten Additionen, die das Umbauprojekt wie eine Klammer fassen. Die beiden anderen sind eine Außentreppe mit Vordach im Nordosten für die neue Wohnung und ein Laubengang mit Wendeltreppe im Südwesten für den sommerlichen Wärmeschutz. (kms)

Fotos: Willem Pab

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