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29.11.2023
Eine halbe Milliarde für das LAB
Bauforschungszentrum in Bautzen kann starten
Seit dem kürzlich ergangenen Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimafonds herrscht vielerorts Ratlosigkeit und Krisenstimmung hinsichtlich des aktuellen und kommenden Bundeshaushalts. Da lohnt ein zweiter Blick auf Sachsen, wo das Forschungszentrum Living Art of Building (LAB) aufgebaut werden soll. Es scheint trotz der momentanen Situation nicht gefährdet.
Das „Bundesforschungszentrum für klimaneutrales und ressourceneffizientes Bauen“ wird in Bautzen angesiedelt sein und dient nicht zuletzt der Strukturförderung in der Lausitz. In seiner Sitzung am 17. November 2023 hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beschlossen, für das Living Art of Building in den nächsten fünf Jahren insgesamt 68,6 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Da diese Gelder laut Aussage des Landkreises Bautzen nicht aus dem Klima- und Transformationsfonds stammen, sondern im regulären Bundeshaushalt verankert sind, dürfte es keine Probleme geben. Überhaupt sind die Bundesmittel im Vergleich zu den vor Ort bereitgestellten Finanzen eher gering. Denn bis zu 450 Millionen Euro Investitionskosten sollen aus Strukturwandelmitteln der Landkreise Bautzen und Görlitz kommen.
Geleitet wird das LAB von Bauingenieur Manfred Curbach von der TU Dresden. Er gilt als einer der führenden Köpfe im Bereich Carbonbeton und war unter anderem am Experimentalgebäude Cube in Dresden beteiligt. Zum LAB sagt Curbach: „Vor uns liegen drängende Fragen wie Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der Bauwirtschaft oder höhere Energieeffizienz. Wichtig ist, dass wir uns im LAB auf das Herstellen von Gebäuden anstatt auf den reinen Betrieb konzentrieren.“
Zu Struktur und Zielsetzung der Institution schreiben die Verantwortlichen, dass man mit vier Modulen beginnen werde, die die „größte positive Wirkung auf den Klimawandel“ entfalten sollten. Erstens geht es um die „Verlängerung der Lebensdauer von Gebäuden, unter anderem durch die Weiter- und Neuentwicklung von Materialien und Methoden“. Zweitens will man die „Chancen der Digitalisierung in Verbindung mit Neubauten“ untersuchen, wobei man insbesondere auf Leichtbaumaterialien und nachhaltiges Design setzt. Das dritte Modul befasst sich mit „mineralisch gebundenen Materialien, konkret mit biobasierten Betonen und Baustoffen sowie mit der Klimaneutralität des Bauens“. Nicht zuletzt möchte man im vierten Modul die „immensen Ressourcenverluste bei Abbruch, Umbau und Bauen verringern“. (gh)
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Stadtansicht von Bautzen als Standort des zukünftigen Bauforschungszentrums LAB
Realisierte Referenz: Experimenteller Pavillon Cube in Dresden von HENN mit AIB – Architekten Ingenieure Bautzen
Eine unter vielen Innovationen im zukünftigen LAB: Carbonbeton, hier Aufnahme aus der Herstellung für das Cube in Dresden