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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Symposium_und_Ausstellung_in_Eisenhuettenstadt_7701474.html

17.08.2021

Alltag im Flächendenkmal

Symposium und Ausstellung in Eisenhüttenstadt


Einst als sozialistische Utopie geplant, ist der Kern von Eisenhüttenstadt heute das größte Flächendenkmal Deutschlands. In den 1950er Jahren entwarf Kurt W. Leucht die Stadt am Reißbrett als Standort der Stahlindustrie der DDR mit Wohnkomplexen für Arbeiter*innen und deren Familien. 1953 in „Stalinstadt“ umbenannt, war sie der Versuch, Gemeinschaft zu organisieren und Sozialismus städtebaulich umzusetzen. Doch wie lebt es sich heute in einem Denkmal, in einer Stadt, die ein vergangenes Gesellschaftsmodell verkörpert?

Zwar wurden die Wohnkomplexe in den vergangenen Jahren umfassend saniert, doch die Zeiten des Wachstums der ortsansässigen Schwerindustrie sind vorbei, die Zahl der Einwohner*innen schwindet seit den 1990ern. Diesem Gegensatz geht das bereits zum zweiten Mal stattfindende Symposium „Eisenhüttenstadt – Zwischen Modell und Museum II“ am kommenden Wochenende, 21. und 22. August 2021 im Friedrich-Wolf-Theater in Eisenhüttenstadt nach, unter anderem mit der Stadtanthropologin Samantha Fox, die ihren Vortrag amüsant mit „Die sozialistische Bratwurst“ betitelt, und Vorführungen des Films „Plansequenz“, an dem auch BauNetz-Autorin Diana Artus beteiligt ist.

Die zugehörige Ausstellung ist bereits ab Freitag, 20. August 2021 zu sehen. Sie versammelt an fünf Standorten Positionen aus Kunst, Wissenschaft und Philosophie. Dazu gehört eine Arbeit des Künstlers Piotr Zamojski, der Sprachformeln der politischen Propaganda der DDR-Zeit heutiger Werbung gegenüberstellt. Stadtplaner und Architekt Victor Muñoz Sanz wiederum präsentiert ein Forschungsprojekt der TU Delft, das mögliche produktive Nutzungsformen der Grünflächen in Eisenhüttenstadt untersucht. Die unterschiedlichen Beiträge der Ausstellung sollen insgesamt den städtebaulich „anregenden wie widersprüchlichen Zustand eines vergangenen, aber konservierten Zukunftsversprechens“ widerspiegeln, das in Eisenhüttenstadt zum Alltagsbild gehöre, so die Kuratoren Niklas Nitschke und Armin Hartenstein.

Anmeldungen zum Symposium per Mail an den Kunstverein Kloster Neuzelle unter kvneuzelle@kvneuzelle.de.

Eröffnung: Freitag, 20. August 2021, 18 Uhr
Ausstellung: 21. August bis 26. September 2021
Symposium: Samstag, 21. August, 9.30 - 17.00 Uhr und Sonntag, 22. August 2021, 10 bis 14 Uhr
Ort: Friedrich-Wolf-Theater, Lindenallee 23, 15890 Eisenhüttenstadt; und verschiedene Orte der Stadt


Zum Thema:

www.kvneuzelle.de


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