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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Meixner_Schlueter_Wendt_gewinnen_Wettbewerb_fuer_Praesidiumsareal_7393604.html

04.09.2020

Schiefer-Turm von Frankfurt

Meixner Schlüter Wendt gewinnen Wettbewerb für Präsidiumsareal


Mit „Defund the Police“ – der durch die Black Lives Matter-Bewegung erstarkten Forderung, der Polizei die Finanzierung zu entziehen und die Steuergelder stattdessen in moderne Sozialarbeit zu investieren – hat dieses Bauvorhaben nichts zu tun. Dennoch regt der jüngst in Frankfurt am Main entschiedene Wettbewerb an darüber nachzudenken, wie neoliberal mit den baulichen Manifestationen der Polizei umgegangen werden soll, wenn die Struktur der Behörde grundsätzlich neu gedacht wird.

Das neobarocke Alte Polizeipräsidium (damals Neues königliches Polizeipräsidium am Hohenzollernhof) im Gallus wurde 1914 errichtet und mit weiteren Nebengebäuden bis 2002 genutzt. Die Behörde zog dann in den Neubau von Kalmbacher & Ludwig Architekten und KSP Engel Kraemer Zimmermann Architekten, während der Altbau brach fiel. Nach jahrelangem Leerstand erwarb 2018 schließlich der Düsseldorfer Projektentwickler Gerchgroup das einstige Präsidium samt Gelände, und damit eines der letzten großen Entwicklungsgrundstücke der Frankfurter Innenstadt.

Künftig soll dort ein neues Quartier entstehen, mit einem Nutzungsmix aus Büro, Hotel und Wohnen und öffentlichkeitswirksamer Bespielung der Erdgeschosszonen. Neben der Sanierung des denkmalgeschützen Bestands umfasst die vom Investor und der Stadt Frankfurt im Januar 2020 veröffentlichte Auslobung auch den Neubau eines Hochhauses mit begleitenden Sockelbauten. Das Sachpreisgericht für den nichtoffenen Realisierungswettbewerb setzte sich aus Vorstandsmitgliedern der Gerchgroup und Vertretern der Stadt zusammen. Als Fachjury waren unter anderem die Architekt*innen Annett-Maud Joppien, Petra Wörner (beide Frankfurt), Ingo Kanehl (Köln), Ulrike Lauber (München) und der Landschaftsarchitekt Tobias Micke (Berlin) geladen, die drei Preise und eine Anerkennung vergaben:

  • 3. Preis: HPP Architekten (Düsseldorf) und KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur (Krefeld)

Die Preisgelder belaufen sich auf insgesamt 163.000 €; mit 262.000 € wurden die elf ausgeschiedenen Teilnehmer der ersten und zweiten Bearbeitungsphase, darunter Max Dudler Architekten (Zürich/Berlin) und kadawittfeldarchitektur (Aachen), entschädigt. Die Betreuung des Wettbewerbsverfahrens lag beim Berliner Büro C4C.

Der Siegerentwurf vom Meixner Schlüter Wendt ernennt das Schieferdach des Bestandsgebäudes zum das gesamte Quartier vereinenden Motiv. Der Hochbau, dessen Form sich aus einer Überlagerung der polygonalen Grundfigur mit archetypischen Dachformen ableitet, extrudiert den schwarz schimmernden Charakter des Materials weit in den Himmel.

Es wundert nicht, dass bei einem Bauvorhaben 500 Meter nordwestlich des Frankfurter Hauptbahnhofs die Erweiterung der Skyline in den Fokus genommen wird. Und so beziehen sich die lobenden Statements des Preisgericht vor allen Dingen auf die kristalline Turmfigur, die sich über dem 15.430 Quadratmeter großen Wettbewerbsgebiet erhebt. In Punkto Randbebauung und Städtebau wird der Entwurf zur weiteren Bearbeitung empfohlen. Überdies soll das Projekt auch als Bindeglied zum wachsenden Europaviertel fungieren, weshalb eine sinnvolle Durchwegung Bewertungskriterium war. (kms)


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

MEIXNER SCHLÜTER WENDT


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1. Preis: Meixner Schlüter Wendt und Vogt Landschaftsarchitekten

1. Preis: Meixner Schlüter Wendt und Vogt Landschaftsarchitekten

2. Preis: Kleihues + Kleihues und capatti staubach

2. Preis: Kleihues + Kleihues und capatti staubach

3. Preis: HPP Architekten (Düsseldorf) und KRAFT.RAUM.

3. Preis: HPP Architekten (Düsseldorf) und KRAFT.RAUM.

Anerkennung: gmp · von Gerkan Marg und Partner und Ramboll Studio Dreiseitl

Anerkennung: gmp · von Gerkan Marg und Partner und Ramboll Studio Dreiseitl

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