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18.11.2025

Mensa für mehr Miteinander

Stadtteilzentrum in Pasewalk von augustinundfrank/winkler


Die Oststadt von Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern ist geprägt von DDR-Typenbauten. Im ebenfalls aus DDR-Zeiten stammenden Schulcampus, der sich mit Solitärbauten entlang der Pestalozzistraße zieht, sah die Stadtverwaltung die Chance, den zwar dicht besiedelten, aber strukturschwachen Stadtteil zu stärken. 2014 fand ein Verhandlungsverfahren für den Neubau einer Schulmensa statt, die auch Angebote an die Nachbarschaft machen soll. Mehr als zehn Jahre später konnte der Neubau von augustinundfrank/winkler (Berlin) als Förderprojekt des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung fertiggestellt werden.

Entstanden ist ein eingeschossiger, langgezogener Baukörper mit teils verglasten, teils transluzenten und opaken Längsseiten und unterschiedlich ausgeprägten Satteldächern. So werden die Nutzungen zusammengefasst und bleiben doch von außen ablesbar: Die Mensa der Europaschule mit Küche und Essensausgabe, ein Jugendclub mit überdachtem Außenbereich sowie Büros für Anlaufstellen städtischer Sozialeinrichtungen finden auf 920 Quadratmetern Bruttogrundfläche Platz. Die Mensa ist zugleich Multifunktionsraum, steht allen offen und bildet das Herzstück des neuen Stadtteilzentrums.

Die vom Dach bestimmte Kubatur und die reflektierende Trapezblechhülle verschaffen dem Neubau Präsenz im Bestand. Errichtet wurde er als Holz-Hybrid-Konstruktion: Ein geringer Anteil Stahlbeton und Stahl dienen als Basis sowie dem Lastabtrag, der Bauteilaktivierung und der Speichermasse. Wände und Dächer sind komplett, die Innenausbauten größtenteils aus vorgefertigten Elementen in Holztafelbau- und Holzrahmenbauweise erstellt. Der Innenraum ist geprägt von Materialsichtigkeit – die fein abgestimmte Auswahl trägt zu einem stimmigen und hellen Gesamtbild bei.  

Gedämmt wurde mit Holzfasern, alle Teile des Gefüges einschließlich der im Dachraum offen geführten technischen Installationen sind sortenrein rückbaubar. Die Schichten der Außenhaut überlagern und ergänzen einander in ihrer jeweiligen bauphysikalischen Wirkung. Die Bauteiltemperierung der Bodenplatte liefert in Kombination mit den verschiedenen Durchlässigkeiten der Wände in der kalten Jahreszeit solare Gewinne sowie „Kachelofenwärme“, und im Sommer Nachtauskühlung nach dem Low-Tech-Prinzip. (kms)

Fotos: Andrew Alberts


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