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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Revitalisierung_von_Atelier_Za_Mak_und_matej_sebek_architekti_in_Suedboehmen_10082772.html

23.10.2025

Neustart im barocken Garten

Revitalisierung von Atelier Za Mak und matej sebek architekti in Südböhmen


Die Stadt Jindřichův Hradec (Neuhaus) liegt in Südböhmen in Tschechien, unweit der österreichischen Grenze, und zeichnet sich durch eine Altstadt mit vielen Renaissance- und Barockgebäuden aus. Hier befindet sich auch der Kraffer Garden, ein im 18. Jahrhundert angelegter barocker Schlossgarten, der später von der Familie Kraffer als Gärtnerei betrieben wurde und seit den 1950er Jahren zunehmend verfiel. Nun haben ihn Atelier Za Mák (Neuhaus) und matěj šebek architekti (Prag) grundlegend erneuert.

2021 übernahm das Landschaftsarchitekturbüro Atelier Za Mák das rund 6.600 Quadratmeter große Areal und revitalisierten es auf Grundlage der über 200 Jahre alten Struktur. Die historische Topografie wurde freigelegt, Wege und Beete neu geordnet, Regenwassermanagement, Biodiversitäts- und Recyclingkonzepte umgesetzt. Eingefasst wird die Anlage von einer historischen Steinmauer, die mit nach Süden ausgerichteten Gewächshäusern gesäumt ist. Der größte Teil der Fläche dient heute als öffentlicher Lehr- und Schaugarten, in dem Pflanzen nicht nur verkauft, sondern auch kultiviert werden. Besucher*innen können hier die lokale und saisonale Blumenproduktion kennenlernen, an Workshops teilnehmen oder einfach verweilen.

Am nordöstlichen Rand des Gartens öffnet eine architektonische Intervention von matěj šebek architekti das Gelände zur Straße. Der Neubau mit einer Bruttogrundfläche von 80 Quadratmetern ersetzt ein baufälliges Lager- und Gewächshaus. Er steht auf einem leichten Betonsockel, der gleichzeitig eine Rampe ausbildet, die als direkter Zugang zum Garten dient. Grundriss und Konstruktion schließen an die historische Umfassungsmauer an. Das flache, auskragende Gründach gewährleistet sommerlichen Wärmeschutz und fügt das Gebäude harmonisch in die terrassierte Umgebung ein.

Die Oberflächen im Innenraum blieben weitgehend roh: Wände sind unverputzt und nur mit Kalk getüncht, die Decke besteht aus Sperrholz, auch die barocke Steinmauer ist im Innenraum sichtbar, Elektroinstallationen wurden offen verlegt. Eine Innenwand, die momentan das Büro von Atelier Za Mák von einem Blumengeschäft trennt, kann bei Bedarf entfernt werden.  Die angegebenen Kosten des Projekts beliefen sich auf 630.000 Euro. (iok)

Fotos: Radek Úlehla



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