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07.04.2017
Kleine Architekturen für globale Herausforderungen
Zwei neue Tiny Houses auf dem Bauhaus Campus in Berlin
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Bert B | 08.04.2017 04:30 UhrTotale Ahnungslosigkeit
Gutes Marketing gibt sich heute sozial.
Mit einer sozialen Attitüde lassen sich Projekte den Medien viel besser andienen.
Aber warum sollen Menschen überhaupt in solchen Miniwohnungen wohnen müssen?
Abgesehen von diesem städtebaulichen Unsinn ist die Gesellschaft locker in der Lage, jedem eine würdige Wohnfläche zur Verfügung zu stellen.
Man muss es politisch nur wollen.
Selbst die Eigentumsfrage könnte gestellt werden.
Um diese Diskussion aber nicht aufkommen zu lassen, wird mit diesen Projekten Armut und Drittklassigkeit akzeptiert und aushaltbar gemacht.
Es geht eben nicht, die Armut abzuschaffen. Punkt.
Die heute aktive Künstlergeneration ist so unpolitisch wie noch nie. Sie hat resigniert aufgrund einer totalen Ahnungslosigkeit und Desorientierung. Sie wollen gar keine mühsame Analyse der Verhältnisse leisten. Sie wollen den fixen privaten Erfolg und sie wollen Aufmerksamkeit.
Sie geben sich hyperaktiv und affimieren den Status Quo. Sie akzeptieren das Ende der Geschichte.
Ist diese Gemeration tatsächlich so unwissend und unpolitisch?
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M.M. | 07.04.2017 16:04 UhrLessons not learned
Abgesehen vom PR-Effekt, der die übliche heiße Luft durch die Feuilletons geblasen hat, sehe ich in diesem Ansatz nichts Zukunftweisendes:
Hier stehen "Häuser" mit einem extrem schlechten U/A-Wert, mit einem maximalen Grundflächenverbrauch, hohem Erschließungsflächenverbrauch, die keine stadträumlichen Strukturen entstehen lassen und ohne Sanitärinstallation.
Das ist doch wirklich mal was Neues und so aufregend wie jede Wagenburg oder jeder trailer park!
Die Hartz-4-Möbel waren genauso ein schlechter PR Gag - jeder, der Hartz 4 erhält, weiß, wo die kostengünstigsten Möbel zu beziehen sind - es sind diejenigen aus der Massenproduktion im Möbelmarkt, da muss man keine drei Bretter für viel Geld individuell zusammentackern.
Es geht doch darum, gute Lösungen zusammen mit der Industrie auf dem technischen Stand unserer Zeit zu finden, so dass viele davon zu einem günstigen Preis profitieren können und am Ende die Nachhaltigkeit gewahrt bleibt.
Auf dieser Erkenntnis gründete übrigens auch mal das Bauhaus. Lessons not learned.
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Klappstuhldachs | 21.04.2017 08:16 Uhr@M.M.
Die Gründung des Bauhauses liegt mittlerweile fast ein Jahrhundert zurück. Die Losung von Industrie und Kunst Hand in Hand hat sich eben nur zu Teilen bestätigt und so ist der Ruf nach Authentizität und DIY zu verstehen. Die Hartz IV-Möbel sind hier ein aktuelles prominentes Beispiel, aber das Phänomen ist schon wesentlich älter, wenn man zum Beispiel die Arbeiten Ken Isaacs oder Enzo Maris heranzieht. Wenn man es nicht als Lösung versteht sondern als Ruf nach teilnehmender Gestaltung hat die Initiative durchaus ihre Berechtigung.