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08.12.2010

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Sichtleichtbeton brut

Wohn- und Geschäftshaus in Konstanz


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Noch nicht ganz fertig, aber immerhin meldungsreif ist ein neues Wohn- und Geschäftshaus nach Plänen von Kraus Schönberg Architekten (London/Konstanz). Das auf einem lange Zeit brachliegenden Grundstück in der kleinparzellierten Konstanzer Altstadt entstandene Gebäude nutzt eine konstruktionstechnische Innovation: Es wurde komplett in Sichtleichtbeton errichtet. 

Der vormals mit dem barocken Stadtpalais und unterschiedlichen kleineren Wohngebäuden und Gärten „bebaute“ größte Stadtblock in Konstanz war 1961 in vier Stücke zerteilt, die historische Bebauung größtenteils abgerissen worden. Im Zentrum der Anlage gibt es seitdem ein Kaufhaus, das die Umgebung verschattet. Dies war auch der Grund für die lange Brachezeit des Grundstücks. Die Architekten schlossen die Lücke zur Straße hin mit einer großformatigen, oberhalb der Traufe zurückweichenden Lochfassade.

Dank eines Innenhofs kann das Gebäude trotz der fast kompletten Überbauung des Grundstücks von Süden belichtet werden – der C-förmige Baukörper umfasst im rückwärtigen Teil sogar ein Gartenhaus. In der Tiefe des Grundstücks werden die Betonstelen zudem sukzessive schlanker, so dass mehr Licht ins Innere des Hauses drignen kann. Gleichzeitig tritt die Konstruktion schrittweise hinter die Wandöffnungen zurück und verwandelt das Gebäude „von einem plastischen in einen flächigen Baukörper“.

Durch die Verwendung des Sichtleichtbetons erscheinen die Übergänge von außen nach innen fließend, zudem nimmt die Materialstärke der Wände von den öffentlichen Bereichen (Straße) zu den privateren (Garten) ab: Die Leichtbetonwand ist zur Straße hin 50 Zentimeter dick, an der Gartenfassade misst sie nur noch 25 Zentimeter. Trotz des innovativen Materials bezieht sich die Bauweise in ihrer Homogenität auf mittelalterliche Konstruktionen: Analog zu Massivbauwänden, bei denen Mischungen aus Holz, Lehm und Stroh zum Einsatz kamen, leiste „die Leichtbetonwand Ähnliches“ und können aus ökologischer Sicht „relativ einfach demontiert werden“. Fünfgeschossig bauen konnte man mit den mittelalterlichen Gemischen allerdings nicht.

Alle Fotos: Ioana Marinescu


Zum Thema:

Crystal-Talk mit Kraus Schönberg auf www.baunetz.de


Wissenswertes über Betonarten und Gebäude, in denen Beton zum Einsatz kommt, gibt‘s im Baunetz Wissen Beton in der Rubrik Objekte.


Kommentare

5

klaus | 09.12.2010 20:26 Uhr

beton

sehr schoene arbeit

4

auch ein | 09.12.2010 16:44 Uhr

architekt

besser abwarten wenn die sachen fertig sind,
dann sieht man besser obs was geworden ist.....

die schweiz über den see geschwappt ?

3

Niko | 09.12.2010 14:38 Uhr

Dauerhaft?

Auf den ersten Blick sehr interesant. Fragwürdig scheint mir allerdings der nahezu vollkommene Verzicht auf Abdeckungen, Tropfkanten etc.. Ob das Fassadenbild dauerhaft den Witterungseinflüssen standhalten wird, ist daher sehr zu bezweifeln.

2

Syph | 08.12.2010 22:12 Uhr

zurück zum Beton

nach allem, was hier zu sehen ist, ist das schlicht großartig.

1

martin s | 08.12.2010 15:46 Uhr

Fast fertig....?

Hmmm...sieht man. Jedenfalls ist mir bei den Innraumbildern nicht eine Dose oder ein Schalter oder eine Leuchte aufgefallen....Wird das jetzt Aufputz....äh....Aufbeton gemacht...)

Oder kommt die osteuropäische Stemm- und Schlitzbrigade....?

Auf mich wirkt das Gebäude ziemlich erdrückend, innen wie außen.....ach ja, mittelalterlich, da wars ja auch so....

 
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