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24.06.2015

Geheimnisse der Sprache

Max-Planck-Institut in Nijmegen erweitert


Nicht selten gleicht unsere Sprache einem Wald voller unbekannter Laute und Zeichen, das muss der Leitgedanke für die Standortwahl des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik im niederländischen Nijmegen gewesen sein. Die Einrichtung liegt in einem weitläufigen Landschaftsschutzgebiet mit dichtem Baumbestand und wurde kürzlich erweitert. Der Neubau stammt von Heinle, Wischer und Partner aus Stuttgart, unterstützt wurden sie von Wiegerinck Architecten aus Arnheim. Die Eröffnung erfolgte höchst offiziell durch Prinzessin Laurentien der Niederlande.

Bereits seit 1985 werden im alten Gebäude von Kraaijvanger Architekten die Geheimnisse der Sprache erforscht, wobei das Institut mit der Radboud-Universität assoziiert ist. Im L-förmigen Anbau dreht sich alles um die genetischen Grundlagen von Sprache, wofür neue molekularbiologische Labore, aber auch einfache Büroräume benötigt wurden. Außerdem wurde das bestehende Auditorium im Innenhof in seiner Kapazität verdoppelt. Um angesichts der außergewöhnlichen Lage im Wald für visuelle Durchlässigkeit zu sorgen, haben die Architekten den nördlichen Gebäudeteil aufgeständert.

Räumlich schließt die Erweiterung an die bestehende Mittelachse sowie die Korridore der Obergeschosse an und schreibt diese fort. Das Erdgeschoss ist öffentlicher konzipiert, da gerade die hier befindlichen Experimentalräume auch von externen Besuchern genutzt werden. Im ersten Obergeschoss liegen die Einzelbüros der Mitarbeiter, wobei die niedrigen Brüstungen auch am Schreibtisch Ausblicke in die Natur zulassen. Das Gleiche gilt auch für die Labore im zweiten Obergeschoss.

Wie es sich für ein Sprachzentrum gehört, soll die Architektur die Auseinandersetzung mit der Natur aber nicht nur in einer Richtung erlauben, sondern auch mit den Spaziergängern in Dialog treten, die das alte Jagdgebiet zur Naherholung nutzen. Die Glasplatten der Fassade wurden darum rückseitig mit Pflanzenmotiven bedruckt, so dass sich in den Reflexionen Gebäude und Vegetation geheimnisvoll überlagern. (sb)

Fotos: Leon Abraas


Zum Thema:

Mehr Architektur für Wissenschaft und Forschung auch in der Baunetzwoche#342 Unterm Mikroskop


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