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24.08.2016

MAD in Japan

Kindergarten mit Rutsche in den Garten


Allein die Rutsche ist ein Highlight: Welches Kind würde nicht lieber aus dem ersten Stock direkt in den Sandkasten rutschen, anstatt sich die Treppe hinunter zu quälen? Mit dem Clover House zeigen MAD Architects (Peking/Los Angeles), wie mit wenigen Kniffen und Ideen ein besonderes Haus für Kinder entstehen kann, das allen Spaß macht, auch den Erziehern. „Wir wollten ein spielerische Architektur schaffen, die in der Erinnerung der Kinder bleibt, wenn sie erwachsen sind“, erläutert der chinesische Architekt Ma Yansong den dreigeschossigen Bau in der Stadt Okazaki, etwa 30 Kilometer südöstlich von Nagoya. Für ihn und sein Team ist es das erste Projekt in Japan.

Der 300 Quadratmeter große Kindergarten erweist sich dabei nicht, wie man zunächst vermuten könnte, als Neubau  – MAD Architects liefern mit dem Clover House auch noch einen interessanten Ansatz zum Thema Bauen im Bestand. Unter der glatten, weißen Hülle verbirgt sich nämlich die Holzbaukonstruktion eines ehemaligen Wohngebäudes. Diese haben die Architekten freigelegt, recycelt, in ihre Planung integriert und mit einer zweiten Haus-in-Haus-Konstruktion ergänzt. Für die Kinder, die in dem alten Wohnhaus schon vorher betreut wurden, ergibt sich so eine völlig neue Raumlandschaft. Die Auftraggeber und Bauherren, das Geschwisterpaar Kentaro und Tamaki Nara, haben sich von MAD Architects eine moderne Einrichtung gewünscht, in der sich die Kinder wie Zuhause fühlen können. Das frühere Wohnhaus der Familie war mit seinen 100 Quadratmetern außerdem auch schlichtweg zu klein geworden.

Um die nötige Gemütlichkeit und Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, gleichzeitig aber auch die Baukosten gering zu halten, hat das Team von Yansong den zweigeschossigen Bestand, der einmal als Standard-Fertighaus errichtet wurde, nicht verkleidet, sondern bewusst inszeniert. Die fortgeführte Holzkonstruktion verbindet dabei das alte Hausskelett mit dem neuen Haus und seiner weißleuchtenden Fassade. Um die Phantasie der Kinder anzuregen und andere Perspektiven zu generieren, sind die Fenster in verschiedenen Geometrien geformt. Rechtecke, Kreise und ein Bogen lassen die solitäre Skulptur zu einer Spielfigur in der Nachbarschaft werden. Ob die Erwachsenen hier wohl auch mal rutschen dürfen? (jk)

Fotos: Fuji Koji, Dan Honda und Rasmus Daniel Taun



Zum Thema:

Zu bunt, zu karg, zu gestylt – was ist denn ein kindgerechter Raum, fragt die Baunetzwoche#331 „Ich bin eine Kita“


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