Ein Unfall mit prominenter Beiteiligung und glücklicherweise recht glimpflichem Ausgang hat den Verdacht aufkommen lassen, daß die Sicherheitsvorkehrungen auf den unter enormem Zeitdruck betriebenen Baustellen im Spreebogen möglicherweise nicht eingehalten werden.
Der Münchner Architekt Stephan Braunfels war auf der Baustelle des von ihm entworfenen Paul-Löbe-Hauses (ehemaliger Alsenblock) durch eine noch nicht betonierte Deckenkonstruktion eingebrochen und hatte sich dabei schwere Prellungen zugezogen. Gegenüber der Berliner Zeitung äußerte er am 20. Juni 1998 die Vermutung, daß auf den Baustellen aufgrund des hohen Bautempos und der Billigpreise in Sachen Sicherheit „Schindluder" getrieben werde. Die Gefahrenstelle sei nicht ordnungsgemäß abgesichert gewesen. Er hoffe, daß er als „prominentes Unfallopfer” dazu beitragen könne, daß in Zukunft wieder mehr für die Sicherheit der Bauleute getan werde, sagte er der Zeitung in einem im Krankenhaus geführten Interview.