- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
21.07.1999
Labyrinth der Säle
Europäisches Parlament in Straßburg eröffnet
Nach fünfjähriger Bauzeit haben am 20. Juli 1999 die 624 Abgeordneten des Europaparlaments ihr neues Gebäude in Straßburg bezogen. Das nach der 1993 verstorbenen französischen Journalistin und Politikerin Louise Weiss benannte Parlament am Ufer des Flußes Ill entstand nach den Plänen des französischen Büros Architecture Studio/Paris. Der Entwurf war aus einem internationalen Wettbewerb 1990 als Sieger hervorgegangen, die Bauarbeiten begannen 1993 nach der entgültigen Entscheidung der Staats- und Regierungschefs für Straßburg als einen der Arbeitsorte des Europäischen Parlaments.
Der rund 900 Millionen Mark (423 Millionen Euro) teure Neubau besteht aus zwei Baukörpern: dem sogenannten „Bumerang“, einem elliptischen Parlamentsflügel mit 15.000 Quadratmeter Glasfläche entlang des Flußufers, und einem 60 Meter hohen runden Turm mit 1.133 Büros auf 17 Stockwerken.
Erschlossen wird das labyrinthische Gebäude mit insgesamt 200.000 Quadratmetern Nutzfläche von drei Straßen. Die 190 Meter lange Hauptstraße mit Licht von oben ist selbst nicht begehbar, wird aber von mehreren, jeweils zehn Meter langen Brücken gekreuzt.
Herzstück des Gebäudes ist der „Dome“, ein hölzerner Plenarsaal für 750 Abgeordnete mit Balkonen für 628 Zuschauer. Eine als Doppelhelix gebaute Marmortreppe führt zu den weiteren 29 Sälen des Parlaments, die zwischen 350 und 60 Personen fassen.
Das Europäische Parlament wird den neuen Glaspalast an 12 Wochen im Jahr nutzen, den Rest der Zeit tagen die Abgeordneten in Brüssel.
Foto: Europäisches Parlament
Kommentare:
Meldung kommentieren