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20.08.2018

Neues Outfit für Haus der Statistik

Zweiphasiger Wettbewerb in Berlin entschieden


Angesichts des äußerst angespannten Immobilienmarktes in Berlin ist es kaum zu glauben: Das Haus der Statistik an der nordöstlichen Ecke des Alexanderplatzes steht seit 2008 leer. Ende der 1960er Jahre wurde der Gebäudekomplex für die Zentralverwaltung für Statistik der DDR errichtet, heute pfeift der Wind durch die offenen Fensterhöhlen der Stahlbetonskelette. Das soll sich bald ändern: Das Land Berlin erwarb die Liegenschaft 2017 vom Bund und beauftragte die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH mit ihrer Wiederherrichtung. Einziehen sollen hier unter anderem Büros des Bezirksamts Mitte, das perspektivisch ein neues Rathaus braucht. Darüber hinaus werden Räume für kulturelle und soziale Projekte entstehen und die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) will auf dem Gelände neue Wohnungen schaffen.

Eine erste Maßnahme auf dem Weg zur Sanierung der Bestandbauten war die Auslobung eines zweiphasigen offenen Realisierungswettbewerbs für die Konzeption und Neugestaltung der Fassaden, der vom Berliner Büro C4C betreut wurde. Am 27. Juli tagte die zweite Sitzungsrunde des Preisgerichts und vergab 111.000 Euro Preisgeld an folgende Teilnehmer:


  • 1. Rang (38.850 €): de+ architekten (Berlin)
  • ein 2. Rang (27.750 €): DFZ Architekten (Hamburg)
  • ein 2. Rang (27.750 €): Winking · Froh Architekten (Hamburg)
  • 3. Rang (16.650 €): Knoche Architekten (Leipzig)


Der Wettbewerb umfasste die Gebäudeteile A bis D, vier neun- bis zwölfgeschossige Hochhausscheiben mit einer Bruttogrundfläche von rund 46.000 Quadratmetern und circa 22.000 Quadratmetern Fassadenfläche und die davor liegende unbebaute Fläche bis zur Otto-Braun-Straße. Die Aufgabe bestand teils darin, ein Konzept für eine energetische Standards erfüllende Fassadengestaltung und -sanierung zu entwickeln, das der ikonischen Wirkung und der historischen Bedeutung der Baukörper gerecht wird und die Grundrisse für diverse Nutzungen anpasst. Zum anderen galt es, eine stadträumlich angemessene Lösung für die Neustrukturierung des angrenzenden Straßenraums zu finden.

Der Siegerentwurf von de+ architekten überzeuge mit seiner grundlegenden Idee einer Fassadengestaltung, die sich an Duktus und Plastizität der ursprünglichen Gebäude orientiert, so das nun veröffentlichte Juryprotokoll. Farbige, plastische Elemente der Bandfassaden betonten die Gebäude A und D, während die anderen Neubauten sich dezent verhielten. Im 2. Bauabschnitt öffne sich mit den Bestandsbauten B und C ein großzügiges Foyer zur Otto-Braun-Straße und zur Kreuzung an der Karl-Marx-Allee ein Vorplatz. Zusammen mit dem
neu und gut platzierten Durchgang zwischen Haus A und B böte sich vom Alexanderplatz kommend so ein direkter Weg zum Hofbereich.

Dass der markante Gebäudekomplex nun wiederbelebt und saniert wird, statt – wie zwischendurch auch einmal geplant – abgerissen zu werden, ist der „Initiative Haus der Statistik“ zu verdanken, ein Bündnis mehrerer Berliner Akteure aus dem Kunst-, Architektur- und Sozialbereich, das in der Baunetzwoche #511 näher vorgestellt wurde. Sie haben sich im April 2016 als eingetragene Genossenschaft für Stadtentwicklung konstituiert – die ZKB ZUsammenKUNFT Berlin eG – und ein Modellprojekt für eine gemeinnützige, integrative kulturelle und bildungsorientierte Nutzung der Immobilie vorgestellt. 2018 kam es zu einer Kooperationsvereinbarung mit der BIM, der WBM und dem Bezirksamt Mitte sowie dem Senat: 15.000 Quadratmeter der zur Verfügung stehenden Fläche sollen von den Akteuren der Initiative bespielt werden. (da)


Zum Thema:

Alle Einreichungen werden ab dem heutigen Montag, 20. bis Sonntag, 26. August 2018 ausgestellt.
Ort:
Ehem. Fahrrad Flöckner, Werkstatt am Haus der Statistik, Otto-Braun-Straße 72, 10178 Berlin


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1. Rang de+ architekten, Berlin

1. Rang de+ architekten, Berlin

ein 2. Rang DFZ Architekten, Hamburg

ein 2. Rang DFZ Architekten, Hamburg

ein 2. Rang Winking Froh Architekten, Berlin

ein 2. Rang Winking Froh Architekten, Berlin

3. Rang Knoche Architekten, Leipzig

3. Rang Knoche Architekten, Leipzig

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