RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnungsbau_in_Oslo_von_Reiulf_Ramstad_Arkitekter_7355891.html

19.08.2020

Holzdreiecke hinter Klinker

Wohnungsbau in Oslo von Reiulf Ramstad Arkitekter


Und wieder News aus Oslo: Auf den vor Kurzem gemeldeten Wohnungsbau aus Brettsperrholz im hippen Grünerløkka folgt nun ein gediegenerer Backsteinbau im nahen Stadtteil Fagerborg. Hinter beiden Projekten steht derselbe Immobilienentwickler. Dessen im Jahr 2015 ausgelobten Wettbewerb für die Bebauung der Pilestredet 77/79 konnten Reiulf Ramstad Arkitekter (Oslo) für sich entscheiden, ihre Ausführung wurde kürzlich abgeschlossen.

Die Anlage aus drei Solitären fügt sich typologisch in ihre vorrangig aus klassizistischen Stadtvillen bestehenden Umgebung, ihre zeitgenössisch-reduzierte Interpretation eines Backsteinbaus knüpft an lokale Traditionen an und hebt sich gleichzeitig von ihrem direkten Umfeld ab. Der südliche der drei Solitäre steht grenzständig und bildet entsprechend dem Zuschnitt des Grundstücks einen unregelmäßigen Baukörper. Mit seinen zweigeschossigen Fassadenöffnungen prägt er eine markante Ecke an der Fagerborggata und dem Stensparken. Auf Straßenniveau befindet sich hier eine Gewerbeeinheit, in die ein Nachbarschaftscafé eingezogen ist. Der rückwärtige Bereich des Erdgeschosses fasst sechs Wohneinheiten, die gegenüber dem ansteigenden Straßenniveau leicht erhöht liegen. Auf fünf Geschossen sind je sechs bis acht Wohneinheiten um ein zentrales Treppenhaus organisiert.

Die zwei kleineren, nördlichen Solitäre springen hinter die Grundstücksgrenze. Dabei liegt der hintere bündig mit der Bebauung des Nachbargrundstücks. Bei gleicher Grundfläche nehmen die Vier- bzw. Dreigeschosser in den beiden unteren Etagen je vier und darüber je zwei Wohnungen auf. Um eine heterogene Bewohnerschaft zu gewährleisten, bieten die Einheiten unterschiedliche Größen und Ausstattungen an. Der Wechsel von Wohnungstypen ist auch an der der Stahlbetonkonstruktion vorgehängten Fassade aus Backstein abzulesen: Die regulären, raumhohen Fensteröffnungen in den unteren Geschossen entwickeln sich nach oben hin zu markanten, überraumhohen Erkern.

Die Kerne des Haupttreppenhauses sowie die der oberen Wohnungen ragen markant aus der Dachebene. Sie bilden die Zugänge zu den als private Parzellen gefassten Dachgärten. Bemerkenswert ist auch die innere Ausgestaltung der Treppenhäuser: Sie sind mit Tages- und Kunstlichteffekten ausgestattet, Sichtbetonwände fassen die holzverkleideten Treppenläufe mit ihren in gefaltete Dreiecksflächen aufgelösten Unterseiten. (hn)

Fotos: Ivar Kvaal



Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare:
Kommentar (1) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

19.08.2020

Gelungene Annäherung in Berlin

Neue Dauerausstellung im Jüdischen Museum von Chezweitz und Hella Rolfes Architekten

19.08.2020

Buchtipp: Licht Luft Scheiße

Perspektiven auf Ökologie und Moderne

>
baunetz interior|design
Schön schlicht
BauNetz Wissen
Himmlische Quellen
Baunetz Architekt*innen
kadawittfeldarchitektur
baunetz CAMPUS
Alumni-Podcast
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
vgwort