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18.09.2023

Ein Sockel, zwei Türme

Wohnhochhaus in Rotterdam von Barcode Architects


Der Wijnhaven liegt mitten im Zentrum von Rotterdam, geprägt von der dreizackigen Kamm-Struktur der ehemaligen Kais. Die historische Bebauung wurde während des Bombardements der deutschen Luftwaffe 1940 und dem folgenden Großbrand fast vollständig zerstört, nur am östlichen Rand blieben um das Witte Huis einige wenige Altbauten erhalten. Die verfügbaren Flächen wurden bereits nach dem Krieg wieder mit Bürohäusern bebaut. Derzeit findet hier eine erneute Metamorphose statt: Die Büroriegel werden durch deutlich höhere Großstrukturen und Hochhäuser ersetzt, in denen sich Geschäfte, Büros und Wohnungen mischen. Den Masterplan dafür entwickelten Kees Christiaanse and Partners (Rotterdam).

Ein solches Hochhaus, das 22.000 Quadratmeter große Projekt CasaNova nach einem Entwurf von Barcode Architects (Rotterdam), ist nun fertiggestellt. Die Geschichte mag manchen BauNetz-Leser*innen bekannt vorkommen: Bereits vor drei Jahren wurde am Wijnhaven ein großes Terrassenhochhaus von Barcode realisiert. The Muse hatten die Architekt*innen selbst initiiert und mit einem Investor realisiert. Der Erfolg dieses ersten Projekts führte dazu, dass der Investor auch das Nachbargrundstück erwarb und zusammen mit Barcode beplante. So konnte ein zusammenhängender fünfgeschossiger Sockel entstehen: Beide Türme teilen sich hier Gemeinschaftsangebote wie Gästezimmer, eine Küche, Coworking-, Konferenz- und Fitnessräume. Auch die intensiv begrünte Dachterrasse auf dem Sockel verbindet beide Projekte.

Die Türme selbst setzen jedoch auf Differenz: The Muse zeigt sich in hellem Grau mit dem markant vorspringenden, weißen Band der Terrassen, die wie halb herausgezogene Schubladen wirken. Dagegen wurde CasaNova mit dreieckigem Grundriss und einer Fassade geplant, die mit vertikalen Streifen aus rotbraunem Naturstein die Höhe des 36-Geschossers betont. Die handgeschnittenen Paneele verfügen außerdem über eine leicht unregelmäßige Struktur, von der sich die Architekt*innen ein sich im Tageslicht ständig veränderndes Erscheinungsbild für ihren Turm erhoffen.

Auffällig ist dieser auch deshalb, weil er mit 110 Metern Höhe seinen Nachbarn ein Stück weit überragt. Um eine elegante Proportion zu schaffen, schnitten Barcode am Fuß des Turms ein wenig weg und addierten den gleichen Rauminhalt als zusätzliche Obergeschosse. „Die ungewöhnliche Dreiecksform gibt den Apartments zudem eine spektakuläre 300-Grad-Aussicht auf die Stadt“, so das Büro dazu. Der Investor vermeldet, dass die 116 im Turm verfügbaren Eigentumswohnungen – zwischen 40 und 343 Quadratmetern groß – bereits alle verkauft sind. (fh)

Fotos: Hans Wilschut, Christian van der Kooy



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Mehr zu Natursteinfassaden bei Baunetz Wissen.


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