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30.07.2025

Baugruppe am Baakenhafen

Wohngebäude in Hamburg von zillerplus


Der Hamburger Baakenhafen, einst industriell geprägt, wandelt sich seit Jahren zu einem urbanen Wohnquartier. Baufeld für Baufeld füllt sich das Gelände im östlichen Teil der HafenCity mit unterschiedlichen, zunehmend individuellen Wohnformen. Vergangenes Jahr stellten zillerplus Architekten und Stadtplaner (München) dort ein Haus für die Baugruppe Planungsgemeinschaft HeimatMole fertig. 

Der Neubau mit 16 Wohneinheiten befindet sich auf dem Baufeld 97, auf einer Landzunge südlich von Baakenpark und Grundschule. An einer Stirnseite schließt es direkt an die Nachbarbebauung von Jens Bothe Architects an, die die restlichen Gebäude des Baufeldes entwarfen. Für jenes hatte die Baugruppe 2017 gemeinsam mit der antaris projektentwicklung und der BÖAG Beteiligungs- Aktiengesellschaft einen Wettbewerb ausgelobt. Fünf der sechs Bauteile entwickelten antaris und BÖAG, HeimatMole übernahmen das mittige, von der Straße zurückversetzte Bauteil E. 

Mit 2.500 Quadratmetern Bruttogrundfläche ist das Volumen deutlich kleiner als die Nachbarbauten. In Richtung des öffentlichen Vorhofs zeigt sich der Bau auf den ersten Blick eher geschlossen, fast streng. Tatsächlich gaben die Architekt*innen der glatten Fassade aus lichtgrauen Glasmosaiksteinen und bodentiefen Fenstern leichte Knicke und Vorsprünge. Weitaus deutlicher wird dieses Motiv an der Rückseite: Zum gemeinschaftlich genutzten Gartenhof hin entfaltet der Bau durch seine gezackte Fassade und die geschossweise versetzten Balkone eine eigensinnige Dynamik. 

Dazwischen befinden sich vertikale Rankhilfen aus Rundstahl, die perspektivisch eine grüne Haut vor dem ansonsten hellen Haus bilden sollen. Noch sind die Pflanzen auf den Fotos spärlich, aber mit der Zeit soll hier ein dichter Vorhang, primär aus Wein, als Sonnen- wie Sichtschutz wachsen. Konstruiert ist das Haus als Betonmassivbau mit Wärmedämmverbundsystem. Die Baugruppe „Tor zur Welt“ am anderen Ende der Landzunge im Baakenhafen ließen ihr Haus hingegen in Holz-Hybrid-Bauweise errichten.

Die innere Organisation folgt einem klaren Schema. Zwei Wohnungen pro Etage gruppieren sich um einen zentralen Erschließungskern. Wohn- und Essbereiche orientieren sich zum Hof, Schlafräume zur Straßenseite. Die Grundrisse umfassen zwischen 100 und 110 Quadratmeter Fläche. Hinzu kommen Schaltzimmer – ein bis zwei flexible Räume pro Etage, die temporär von Gästen als Rückzugsort oder Au-pair-Zimmer genutzt werden können. Die Vergabe dieser Räume regelt die Wohngruppe alle drei Jahre neu.

Gelebt wird hier nicht nur nebeneinander, sondern ausdrücklich miteinander. Der „Heimatclub“, ein doppelt hoher Gemeinschaftsraum von Unter- bis Erdgeschoss, steht für Veranstaltungen, Feiern oder Filmabende zur Verfügung. Und auf dem Dach darf natürlich die geteilte, auch als urbaner Garten genutzte Terrasse mit Blick auf den Hafen nicht fehlen. (gk)

Fotos: Florian Holzherr, Harmut Nägele


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

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