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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohn-Intervention_bei_Barcelona_4819527.html

09.09.2016

Wenig Platz, viel Haus

Wohn-Intervention bei Barcelona


Gerade mal fünf Meter breit, aber dafür aber bis unters Dach vollgepackt – und das, ohne gedrängt zu wirken: Keine Frage, bei seinem Wohnhaus in Sant Cugat del Vallès ist dem barcelonesischen Architekten Josep Ferrando ein kleines Kunststück gelungen. Die Ebenen sind sorgsam gefügt, es gibt Sichtbeziehungen zwischen allen Bereichen und als Bonus integriert er unter dem Dach noch zwei Minihäuser – wodurch kaum auffällt, dass es so gut wie keine Fenster gibt.

Sant Cugat del Vallès liegt nördlich von Barcelona im Großraum der katalanischen Metropole und verfügt unmittelbar im Zentrum über eines des bedeutendsten mittelalterlichen Kloster des Landes. Direkt daneben befindet sich auch das neue Wohnhaus, weshalb die historische Fassade aus Gründen des Ensembleschutzes erhalten werden musste. Sonst hatte Ferrando jedoch freie Hand, was allerdings angesichts der räumlichen Beschränkungen der Parzelle erst einmal nicht viel zu bedeuten hatte.

Ferrando nutzt jedoch geschickt eine Tragstruktur aus Beton und Betonsteinen, um sich etwas mehr Spielraum und Offenheit zu verschaffen. Ein schmales Volumen dient dabei der Haupterschließung, während auf der gegenüberliegenden Seite eine gebäudehohe Regalstruktur den Besitz der Bewohner strukturiert – während dazwischen schließlich auf versetzten Ebenen gewohnt wird. Letztere sind zusätzlich durch Halbtreppen verbunden, wodurch die alltäglichen Bewegungsabläufe noch weniger festgelegt sind.

Die Grundstruktur des Gebäudes ist auch in seiner Materialität ablesbar: Im Treppenhaus bleiben Betonblöcke sichtbar, während die Böden und Wände in den oberen Geschossen mit Holz ausgeschlagen sind. Auch die Regalstruktur besteht aus diesem Material, weshalb das Gebäude in großen Teilen wie ein Holzbau wirkt.

Das gilt auch für die beiden kleinen Hütten aus OSB-Platten, die ganz oben für einen besonderen Effekt sorgen. Wie riesige Modelle stehen sie unter dem offenen Betondach und warten darauf, dass man mit ihnen spielt – wobei eines der beiden Volumen passenderweise auch ein Kinderzimmer ist. (sb)

Fotos: Adrià Goula


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