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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_zum_Stadtraum_in_Stuttgart_entschieden_7453693.html

27.10.2020

Ran an die B14

Wettbewerb zum Stadtraum in Stuttgart entschieden


Den Stuttgarter Verkehr dominiert das Auto. Der ÖPNV verläuft unterirdisch, Fußgängerwege werden lediglich als Randthema behandelt. Besonders entlang der Bundesstraße B14, im Bereich der „Kulturmeile“ lassen sich die daraus entstehenden Mängel gut erkennen. Die ungünstige Verkehrsplanung von 1960 an den repräsentativen Bauten der Landeshauptstadt vorbei ist seit langem Gegenstand hitziger Diskussionen. Zeitweise war die Rede von einem Tunnel, der die PKWs zumindest in dem Bereich unterirdisch durchführen sollte. Im Jahr 2009 berichtete die Bauwelt über den dazu entschiedenen Wettbewerb. Doch nachdem die Finanzierung wegbrach, wurde der Ansatz nicht weiterverfolgt.

Also blieben die Seitenräume an der B14 aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens in sich gekehrt, von Erdgeschossnutzungen, die den öffentlichen Raum beleben könnten, fehlt jede Spur. Zudem schafft die Bundesstraße eine große Kluft zwischen den zwei angrenzenden Innenstadtquartieren. Wer von der Oper aus zu Stirlings Staatsgalerie, zu der von LRO kürzlich realisierten Erweiterung der Landesbibliothek oder auch zur John Cranko Schule von Burger Rudacs Architekten will, muss sich dem Lärm der B14 aussetzen. Nun gibt es erneut Anlauf, diese Misere zu beheben.

Anfang 2019 führte die Initiative Aufbruch Stuttgart e.V. Workshops „zur Überwindung der unansehnlichen Verkehrsschneise B14“ durch. Im Laufe des Jahres lobte die Stadt schließlich einen nicht offenen städtebaulichen Planungswettbewerb zur Neugestaltung des Stadtraums an der B14 aus. Das Wettbewerbsgebiet umfasst den Straßenraum der B14 vom Schwanenplatztunnel bis zum Marienplatz und die angrenzenden Seitenräume, die im Rahmen der Planungen ihr volles Potenzial entfalten sollen. Die zu vertiefenden Bereiche wurden in sechs Abschnitte aufgeteilt:

  1. Portal Heslacher Tunnel – Österreichischer Platz
  2. Österreichischer Platz – Wilhelmsplatz 
  3. Wilhelmsplatz – Charlottenplatz 
  4. Charlottenplatz – Gebhard-Müller-Platz 
  5. Gebhard-Müller-Platz – Kreuzung Cannstatter Str. / Heilmannstr.
  6. Kreuzung Cannstatter Str. / Heilmannstr. – Schwanenplatztunnel 

Mit dem Wettbewerb möchte die Stadt einem nachhaltigen und mobilen Stuttgart einen Schritt näherkommen. Angestrebt ist, den motorisierten Individualverkehr um 50 Prozent zu reduzieren. Stattdessen sollen eine attraktive Fahrradinfrastruktur und Fußgängerverbindungen, neue Stadt- und Nutzungsräume sowie mehr Grün entstehen. Nach ausführlicher Betrachtung der eingereichten Projekte entschied die Jury unter Vorsitz von Patrick Gmür wie folgt:

  • 1. Preis: asp Architekten & Köber Landschaftsarchitektur (beide Stuttgart)
  • 2. Preis: Pesch Partner Architekten Stadtplaner (Stuttgart) in ARGE mit R+T Verkehrsplanung (Darmstadt)
  • 3. Preis: g2-Landschaftsarchitekten Gauder + Gehring in ARGE mit SBA Architektur und Städtebau (beide Stuttgart)
  • 4. Preis: LAUX Architekten Stadtplaner (Stuttgart, München) in ARGE mit Glück Landschaftsarchitektur (Stuttgart)
  • 5. Preis: ars Herrmann + Hornung (Stuttgart)


Gemeinsam mit Köber Landschaftsarchitektur konnten asp Architekten aus Stuttgart den Wettbewerb für sich entscheiden. Der Entwurf verzichtet konsequent auf Tunnelbauwerke und bezieht die vorhandenen Verkehrsbauten stattdessen mit ein, wodurch laut Jury den heutigen Unorten, eine neue Qualität verliehen wird. Zudem entstehe durch die neue Bebauung zwischen Österreichischem Platz und Leonhardskirche eine Erweiterung des Gerberviertels, die Bezug auf den historischen Stadtgrundriss nimmt, ohne diesen jedoch rekonstruieren zu wollen. Im Bereich der Kulturmeile schlagen die Architekt*innen großzügige Doppelbaumreihen und Querungen für Fußgänger vor. An der Rückseite der Oper öffnet sich die Allee zu einer platzartigen Gestaltung, die den Stadtraum dezent aufwertet. Schlussendlich überzeugte das Gremium die Klarheit und Schlüssigkeit der Gesamtkonzeption, die Detailgenauigkeit und Angemessenheit der einzelnen Interventionen sowie der sensible Umgang mit der Stadtgeschichte. (tp)


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

asp Architekten


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1. Preis: asp Architekten und Köber Landschaftsarchitektur (beide Stuttgart)

1. Preis: asp Architekten und Köber Landschaftsarchitektur (beide Stuttgart)

2. Preis: Pesch Partner Architekten Stadtplaner (Stuttgart) in ARGE mit R+T Verkehrsplanung (Darmstadt)

2. Preis: Pesch Partner Architekten Stadtplaner (Stuttgart) in ARGE mit R+T Verkehrsplanung (Darmstadt)

3. Preis: g2-Landschaftsarchitekten Gauder + Gehring in ARGE mit SBA Architektur und Städtebau (beide Stuttgart)

3. Preis: g2-Landschaftsarchitekten Gauder + Gehring in ARGE mit SBA Architektur und Städtebau (beide Stuttgart)

4. Preis: LAUX Architekten Stadtplaner (Stuttgart, München) in ARGE mit Glück Landschaftsarchitektur (Stuttgart)

4. Preis: LAUX Architekten Stadtplaner (Stuttgart, München) in ARGE mit Glück Landschaftsarchitektur (Stuttgart)

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