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22.04.2025
Rathaus der Statistik
Wettbewerb in Berlin entschieden
In prominenter Lage am Berliner Alexanderplatz könnte demnächst ein neues Rathaus für den Berliner Bezirk Mitte entstehen. Für den Bau vorgesehen ist ein Gelände am Haus der Statistik. Als Pionierprojekt für eine moderne Verwaltung soll das sogenannte Rathaus der Zukunft ein Ort für Bürger*innen, Verwaltung, Politik und Stadtgesellschaft werden, heißt es in der Auslobung. Ein städtebaulicher Rahmenplan bildet die Grundlage der Entwicklung. Dieser basiert auf den Ergebnissen eines 2018/19 durchgeführten Werkstattverfahrens.
Für den Rathausneubau lobte das Land Berlin im August 2024 einen zweiphasigen Realisierungswettbewerb mit freiraumplanerischen Ideenteil aus. Vertreten wird das Land durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Im Wettbewerb durchsetzen konnte sich das Team aus Atelier . Schmelzer . Weber Architekten mit Storch. Landschaftsarchitektur, BfB - Büro für Baukonstruktionen und IPROconsult (alle Dresden). Hintergrund des Projekts ist, dass der Bezirk sich die stark gestiegene Miete in seinem bisherigen, nach der Wende von einem privaten Investor errichteten Rathaus in der Karl-Marx-Allee nicht mehr leisten möchte.
Die nun vorgestellte Planung ist Teil des Quartiers Haus der Statistik, das unter anderem revitalisierte Bestandsbauten und Wohnungsneubauten umfasst. Das Rathaus markiert einen städtebaulichen Hochpunkt im Norden des Areals an der Otto-Braun-Straße. Dafür vorgesehen ist ein etwa 2.450 Quadratmeter großer Bauplatz zuzüglich eines umlaufenden Freiflächenstreifens. Der freiraumplanerische Ideenteil umfasst mit rund 12.000 Quadratmetern das Areal zwischen Bestandsbauten und Otto-Braun-Straße im Westen des Areals.
Der offene Wettbewerb wurde durch die zuständige Senatsverwaltung in Amtshilfe für den Bezirk Mitte europaweit ausgelobt. Aus den 157 Projekteinreichungen wählte das Preisgericht im Dezember vergangenen Jahres 20 Arbeiten für die weitere Bearbeitung in der Phase 2 aus. Zur Teilnahme berechtigt waren Teams aus Architekt*innen, Landschaftsarchitekt*innen, Fachplaner*innen der Tragwerksplanung und Technischen Gebäudeausrüstung.
Für den Neubau des Rathauses vergab die Jury unter Vorsitz von Birgit Rapp drei Preise und zusätzlich zwei gleichwertige Anerkennungen:
- 1. Preis: Atelier . Schmelzer . Weber Architekten mit Storch. Landschaftsarchitektur, BfB - Büro für Baukonstruktionen und IPROconsult (alle Dresden)
- 2. Preis: cruu architecture (Stuttgart) mit w+p Landschaften (Berlin) und Werner Sobek Frankfurt (Frankfurt a. Main) und Ingenieurgesellschaft Hetzel (Schwäbisch Gmünd)
- 3. Preis: TILLO/KAA – Architecture and Urbanism mit fabulism (beide Berlin), Werner Sobek (Stuttgart) und WINTER Gebäudetechnik Engineering & Services Berlin (Berlin)
- Eine Anerkennung: ZRS Architekten mit SCHÖNHERR Landschaftsarchitekten, ZRS Ingenieure (alle Berlin), ee concept (Darmstadt) und IB Trieb (Mühldorf am Inn)
- Eine Anerkennung: C.F. Møller Deutschland (Berlin) mit C.F.Møller Danmark (Aarhus C.), Schöne Neue Welt Ingenieure und M&P Braunschweig (beide Braunschweig)
Die Ergebnisse des freiraumplanerischen Ideenteils bilden die Grundlage für einen separaten Realisierungswettbewerb. Vier gleichwertige Preise wurden vergeben:
- Ein Preis: Atelier . Schmelzer . Weber Architekten mit Storch. Landschaftsarchitektur (Dresden), BfB - Büro für Baukonstruktionen und IPROconsult (alle Dresden)
- Ein Preis: wulf Architekten (Berlin) mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten (Dresden), Mayr | Ludescher | Partner Beratende Ingenieure (Stuttgart) und Scholzejaeger (Stuttgart)
- Ein Preis: ARGE Büro Hacke und Guillen Esteras Architects mit POLA Landschaftsarchitekten und Buro Happold (alle Berlin)
- Ein Preis: knoppekgrahl (Berlin) mit Ottl.la Landschaftsarchitekten (München), Leonhardt, Andrä u. Partner Beratende Ingenieure VBI (Dresden) und DES (Schwaan)
Die geplante Nutzfläche des Bauvorhabens beträgt rund 19.500 Quadratmeter. Darin unterkommen sollen Räumlichkeiten der Bezirksverordnetenversammlung, die Fachämtern Standesamt, Stadtentwicklungsamt, Straßen- und Grünflächenamt, Ordnungsamt, Umwelt- und Naturschutzamt sowie die Serviceeinheit Facility Management. Hinzukommen und zur Belebung des Quartiers beitragen dürften halböffentliche und öffentliche Nutzungen wie das Foyer der Bürgerämter, eine Bibliothek, die Kantine und flexible Bereichen beispielsweise für wechselnde Ausstellungen.
Zum erstplatzierten Entwurf heißt es in der Pressemitteilung: „Die städtebauliche Situierung zusammen mit der zurückhaltend eleganten Erscheinung wird durch die Jury positiv hervorgehoben, ebenso die Öffnung des Hauses für die Öffentlichkeit“. Und weiter: „Die ungewöhnliche Fassadengestaltung fügt sich ins ruhige Gesamtbild ein und zeigt mit der oben abschließenden Krone eine selbstbewusste, wiedererkennbare Haltung“.
Das Ergebnis des Wettbewerbs stellt die Planungsgrundlage für den aufzustellenden Bebauungsplan dar. Zudem schließt ein Verhandlungsverfahren zur Vergabe des Planungsauftrages an. Die Baufeldfreimachung auf dem Grundstück habe hingegen bereits begonnen. „Wir werden zügig in die Planung und Realisierung des Neubaus einsteigen“, lässt sich Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung Petra Kahlfeldt zitieren.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen wird in Amtshilfe das Rathaus errichten. Für die Realisierung des Projekts und der anschließenden Außenanlagen wurden laut Auslobung im März 2023 Mittel in Höhe von 185,12 Millionen Euro Brutto für die Kostengruppen 200-700 bewilligt. (sbm)
[Redaktionelle Anmerkung: Bei den Anerkennungen wurden die Zuordnung der Bildunterschriften in der Galerie angepasst.]
Zum Thema:
Die Wettbewerbsentwürfe aus beiden Phasen sollen im Sommer 2025 öffentlich ausgestellt werden. Ort und Zeit wurden noch nicht benannt.
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1. Preis: Atelier . Schmelzer . Weber Architekten mit Storch. Landschaftsarchitektur, BfB - Büro für Baukonstruktionen und IPROconsult (alle Dresden)

2. Preis: cruu architecture (Stuttgart) mit w+p Landschaften (Berlin) und Werner Sobek Frankfurt (Frankfurt a. Main) und Ingenieurgesellschaft Hetzel (Schwäbisch Gmünd)

3. Preis: TILLO/KAA – Architecture and Urbanism, fabulism (beide Berlin), Werner Sobek (Stuttgart) und WINTER Gebäudetechnik Engineering & Services Berlin (Berlin)
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