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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wettbewerb_fuer_die_Glocke_entschieden_9844293.html

24.02.2025

Konzerthauserweiterung in Bremen

Wettbewerb für die Glocke entschieden


Wenn es ums Musizieren geht, kann Bremen im internationalen Vergleich glänzen. Neben den Stadtmusikanten inspiriert die Freie Hansestadt Kulturliebende auch mit dem namhaften Konzerthaus Die Glocke. 220.000 Besuchende erscheinen hier jährlich. Zukünftig sollen bis zu 300.000 Menschen Platz finden. Dafür lobte die Stadt einen Wettbewerb für eine Erweiterung aus, in dem JSWD Architekten (Köln) und Gina Barcelona Architects den 1. Preis erlangt haben.

Die Glocke wurde in ihrer heutigen Form 1928 nach Plänen Walter Görigs errichtet und vereint expressionistischen Klinker in der Hülle mit Elementen des Art Decó im Innenraum. Der ikonische Staffelgiebel prägt seither den Platz an der Domsheide nahe dem Markt. Städtebaulich bildet das Konzerthaus eine Einheit mit dem St. Petri Dom, an dessen Dach sie nahtlos anknüpft und mit dem sie sich Räume teilt. Herzstück des Konzerthauses ist der Saal. Dirigent Herbert von Karajan zählte ihn aufgrund der guten Akustik zu den drei besten Konzertsälen Europas.

In ihrer Auslobung forderte die Freie Hansestadt Bremen, vertreten durch die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, eine Erweiterung und Sanierung des Konzerthauses. Zum einen soll diese den Bestand durch neue Kulturangebote wie einen Musik-Club und ein Restaurant attraktiver machen und zum anderen soll durch Reorganisation der Eingangs- und Backstage-Bereiche die Frequenz der Besuchenden erhöht werden. Die Sanierungen am Bestand hingegen sind bautechnischer Natur. In Summe wird die Nutzfläche samt neuer Nutzungen etwa 7.500 Quadratmeter umfassen.

Besonders wichtig war den Auslobenden des nichtoffenen Planungswettbewerbs der behutsame Umgang mit der gestalterischen Identität des Bestands und die Rücksicht auf den historischen Kontext der Umgebung. Der ergänzte Gebäudeteil soll nur von der rückwärtigen Violinenstraße aus sichtbar sein und durch maßvolles Einfügen einen „freundlichen Charakter“ sowie „Gastfreundschaft“ ausstrahlen. In zwei Phasen hat das Preisgericht zuerst unter 15 und dann unter sieben Entwürfen die folgenden ausgewählt:

  • 1. Preis: JSWD Architekten (Köln) mit Gina Barcelona Architects (Barcelona)

  • 2. Preis: heneghan peng architects (Dublin)

  • 3. Preis: Snøhetta (Oslo) mit merz merz (Berlin)


Der mit dem 1. Preis prämierte Entwurf sieht die Ergänzung eines Volumens mit klarer Geometrie vor, dessen Dach sich dezent über die bestehenden Gebäude an der Domsheide stülpt. Von der Violenstraße gesehen formuliert das kupferne Stehfalz des Neubaus einen eigenständigen Baukörper mit abgesetztem Sockel. Die Ansicht des langgestreckten Dachs bildet dabei, zumindest laut Visualisierung, ein einheitliches Bild mit der Deckung der Kirche und des Konzerthauses. Die Jury würdigte beim Entwurf besonders die „figurale Eleganz und Erscheinung des Baukörpers“ und die „klare städtebauliche Setzung“.

Was die Realisierung betrifft, laufen aktuell Verhandlungen zwischen Stadt und den Preisträger*innen. Spätestens 2030 soll die Erweiterung eröffnet werden. Dafür unterstützen Stadt und Bund das Projekt mit etwa 40 Millionen Euro. (tg)


Zum Thema:

In den Tiefen des BauNetz-Archivs bekundet eine der ersten Meldungen den Abschluss der Sanierungsarbeiten am bestehenden Konzerthaus. Diese Arbeiten wurden 1997 für etwa 35 Millionen D-Mark fertiggestellt.


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Zu den Baunetz Architekt*innen:

JSWD Architekten


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1. Preis: JSWD Architekten (Köln) mit Gina Barcelona Architects (Barcelona)

1. Preis: JSWD Architekten (Köln) mit Gina Barcelona Architects (Barcelona)

2. Preis: heneghan peng architects (Dublin)

2. Preis: heneghan peng architects (Dublin)

3. Preis: Snøhetta (Oslo) und merz merz (Berlin)

3. Preis: Snøhetta (Oslo) und merz merz (Berlin)

Die Glocke und der St. Petri Dom vor der Erweiterung. Foto: Mark Bollhorst

Die Glocke und der St. Petri Dom vor der Erweiterung. Foto: Mark Bollhorst

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