Hotel, Restaurant, Theater – wo einst die Auswandererschiffe nach Amerika ablegten, hat sich in Rotterdam eine neue Aufenthaltsqualität herausgebildet. Der Grund: Vom Kop van Zuid hat man einen wunderbaren Blick auf die Erasmus-Brücke und das Stadtzentrum. Rem Koolhaas baute hier 2013 einen massiven Dreifachturm. Nebenan steht der KPN-Tower von Renzo Piano aus dem Jahr 2000, dessen pylon-markierter Eingang zur viel befahrenen Straße am Fuße der Brücke zeigt. Dort begannen V8 Architects (Rotterdam) in diesem Jahr mit einem neuen Eingangsbau, der sich wie eine Art gläserner Sockel unter das Hochhaus schiebt und die bestehende Eingangshalle ersetzt.

Während die nähere Umgebung zunehmend Flaneure anlockt, will der Telefonanbieter KPN offenbar nicht länger hintenanstehen: zwei Restaurants, ein Auditorium und ein sogenanntes Experience Center sollen in dem neuen, verglasten Eingangsbau unterkommen. Die Architekten konsultierten Renzo Piano, um ihren Entwurf in seinem Sinne an das vom ihm geplante charakteristische erste Hochhaus am Wilhelminapier anzuschließen.

Das weiße, auskragende Dach des Neubaus schwingt um den frei stehenden Pylon  herum. Es verändert die Proportionen des Vorplatzes deutlich und lässt hoffen, dass die zugig wirkende Freifläche tatsächlich belebt werden könnte. Ob diese Art Sockelzone, die denen der anderen Gebäude entlang des Ufers folgt, wirklich eine passende Lösung für die exponierte Ecke darstellt, wird man nach Fertigstellung beurteilen können. Diese ist für Ende 2017 anvisiert. (dd)

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