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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Unternehmenszentrale_in_Kufstein_von_Zechner_-_Zechner_und_Grabher_10034969.html

08.09.2025

Veredelte Rohbauästhetik

Unternehmenszentrale in Kufstein von Zechner & Zechner und Grabher


Wie bauen Bauunternehmen, wenn sie für sich selbst bauen? Die Bodner Gruppe mit Sitz im österreichischen Kufstein demonstriert dies gerade. Ihr neuer Firmensitz wurde von einer ARGE der beiden Wiener Büros Zechner & Zechner und Grabher entworfen und geplant. Die Umsetzung erfolgte natürlich in eigener Regie durch die Hans Bodner Baugesellschaft.

Über die Bedeutung der Bodner Gruppe für Kufstein erzählt schon die Adresse: Aloisia Bodner-Straße 1. Frau Bodner führte das Unternehmen nach dem Tod des Gründers Johann Bodner fort. Noch heute befindet es sich in Familienbesitz. Zu finden ist die Bodner Gruppe in einem Gewerbegebiet am nordöstlichen Rand von Kufstein. Neben dem aktuellen Neubau soll dort perspektivisch ein ganzer Campus entstehen. Grundlage war ein Wettbewerbsgewinn, die Außenraumgestaltung stammt vom Büro Korbwurf ebenfalls aus Wien. 

Die Architekt*innen projektierten einen oberirdisch fünfgeschossigen Bau mit umlaufenden Grünbalkonen. Das Volumen über quadratischem Grundriss markiert mit seinem seitlichen Eingang den Auftakt des künftigen Campus-Geländes. Das Programm, das in Zusammenarbeit mit der auf Immobilien spezialisierten Unternehmensberatung M.O.O.CON entwickelt wurde, gruppiert sich um ein gebäudehohes Atrium. Offene Arbeitszonen im Zentrum wandeln sich zu kleineren Einheiten in der Peripherie. Unter anderem in blauen Containern sind diverse Besprechungsräume implantiert. Weitere „modulare Filtersysteme“ – mobile Trennwände, Glasflächen, Trockenbau‐Elemente, Bepflanzungen und halbtransparente Streckmetallpaneele – differenzieren den Raum. Realisiert wurde eine Bruttogrundfläche von 8.969 Quadratmeter.

Als gestalterisches Konzept benennen die Architekt*innen das Ziel, eine „veredelte Rohbauästhetik“ zu schaffen. In dieser Logik machen schließlich auch die auf den ersten Blick etwas gewollten Container Sinn. Genau so stehen sie auch auf den Baustellen des Unternehmens. Ansonsten gefallen die rauen Kanten der Deckenplatten und die filigranen Rankstreben der Begrünung. Im Innenraum variieren die Oberflächen zwischen Sichtbeton, Holz, dunklem Metall, Teppich und Terrazzo.

In den Details der Stahlbetonkonstruktion lässt sich auch der Bauherr erkennen. Bis hin zu den Betonzuschlägen stammen viele Materialien aus der Umgebung. Zum Einsatz kamen zudem Fertigteile aus dem eigenen Werk. Und selbst Objekte wie die Lampenschirme im Restaurant konnten im firmeninternen Bauhof gefertigt werden. Dank PV-Anlage und Wärmepumpen ist das Gebäude nahezu energieautark. (sb)

Fotos: Thilo Härdtlein


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