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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Umnutzung_auf_dem_Vitra_Campus_in_Weil_am_Rhein_8538983.html

18.03.2024

Minimalinvasiv in der Siza-Halle

Umnutzung auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein


Es ist ein passender Ort für den neuen Architektur-Studiengang der Dualen Hochschule Baden-Württemberg  (DHBW) mit Sitz in Lörrach: Gelehrt wird in der von Álvaro Siza entworfenen Fabrikhalle auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein. Dafür entstand in einem abgetrennten Teil der Halle eine zweigeschossige Holzkonstruktion, die neue Räume bereitstellt. Konzipiert und umgesetzt wurde das Umnutzungsprojekt vom Architekten Florian Stroh und seinem 2022 gegründeten studio ne (Basel) sowie dem Bauherrenvertreter Christian Germadnik in enger Absprache mit Vitra, der DHBW und dem Büro von Álvaro Siza.

Mit zahlreichen Bauten international bekannter Architekt*innen und Büros – darunter Tadao Ando, Frank Gehry, Nicholas Grimshaw, Zaha Hadid, SANAA und seit Kurzem Kazuo Shinohara – bietet der Vitra Campus den Studierenden einen ausgezeichneten Anschauungsunterricht. Schon länger beherbergt das Firmenareal auch externe öffentliche Nutzungen, im Norden finden sich Vitra Design Museum und VitraHaus, im südlichen Bereich das Schaudepot. Die von Siza geplante, 1994 errichtete Halle zählt mit einer Nutzfläche von 11.600 Quadratmetern zu den größten Bauten auf dem Gelände des Schweizer Möbelherstellers und beherbergte ursprünglich die Metallfertigung. 

Der schlichte, rechtwinklige Baukörper mit Ziegelwänden, Trapezblechdach und einer Tragstruktur aus Stahlbeton bietet eine Raumhöhe von sieben Metern unterhalb der Dachkonstruktion und ein Achsraster, das eine Unterteilung in geräumige Bereiche entlang der Seitenfassaden erlaubt. Die DHBW nutzt nun einen 1.000 Quadratmeter großen Gebäudeteil an der Südwestfassade. In diesen eingestellt wurde eine neue Raumstruktur aus regional bezogener Esche mit galerieartigem Obergeschoss und einer Nutzfläche von 1.500 Quadratmetern. Sie lehnt sich an die gebäudehohe, ebenfalls aus Holz bestehende Trennwand an, wurde minimalinvasiv als Zangenkonstruktion mit Brettschichtholzträgern realisiert und ist flexibel bespielbar.

Im Eingangsbereich der Halle erschließt eine breite Treppe mit Sitzstufen die obere Ebene und dient zugleich als Auditorium. Die hier beginnende Galerie setzt sich im lang gestreckten Arbeits- und Zeichensaal fort. Sie nimmt Seminar- und Arbeitsräume sowie eine Bibliothek auf. Darunter, auf Erdgeschossebene wurden weitere Seminarräume, Werkstätten und das Sekretariat eingerichtet. Sollte sich die Nutzung ändern, kann der Einbau in seine Einzelteile zerlegt und an anderer Stelle neu konfiguriert werden. Es handele sich damit um eine „prototypische Revitalisierung“, die auch in weiteren Bereichen der Siza-Halle zur Anwendung kommen könne, heißt es in der Pressemitteilung zum Projekt. (da)

Fotos: Vitra


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