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02.10.2025

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Betonregale vorm 60er-Jahre-Bau

Umgebautes Wohnhochhaus in Lübeck von ppp architekten + stadtplaner


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Im Lübecker Stadtteil Moisling haben ppp architekten + stadtplaner (Lübeck/Hamburg) ein Wohnhochhaus aus den 1960er Jahren grundlegend revitalisiert. Der Bestandsbau im Zentrum der Großwohnsiedlung war von altersbedingten Bauschäden und Leerständen geprägt und ist Teil einer städtebaulichen Gesamtmaßnahme, die den Stadtteil als Wohnort aufwerten soll. Die Freiraumplanung für das Wohnhochhaus übernahm arbos landscape (Hamburg).

Das Büro ppp setzte sich 2018 bei einem Realisierungswettbewerb des kommunalen Wohnungsunternehmens Grundstücks-Gesellschaft TRAVE durch. Anfang des Jahres stellten sie den Bau über rund 11.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche fertig. Im Bestand hatten Loggien, eingeschnittene Laubengänge und durchlaufende Geschossdecken zu großen Wärmebrücken geführt. Im Zuge des Umbaus integrierten die Architekt*innen die offenen Bereiche in die thermische Gebäudehülle und erweiterten so auch die Wohngrundrisse. Vorgesetzte Regale aus Betonfertigteilen übernehmen auf der Nordseite die Laubengangerschließung sowie südlich die Loggien und Wintergärten. Ähnlich wie beim Ossietzky-Hof in Nordhausen bilden sie eine zusätzliche, energetische Pufferzone.

Durch die neue Erschließung reaktivierten ppp zudem die leerstehenden Wohnungen im achten Obergeschoss, die aufgrund eines fehlenden Rettungsweges nicht mehr nutzbar waren. Zudem bauten sie den Trockenboden im obersten Stockwerk zu einem Vollgeschoss aus, in dem noch einmal acht Wohnungen unterkommen. So entstanden insgesamt 72 frei finanzierte Mietwohnungen mit 2- bis 3,5-Zimmern. Das Erdgeschoss nimmt neben einem großen Foyer auch einen Gemeinschaftsraum für die Mieter*innen sowie zwei Gewerbe- und Versorgungsflächen (Zahnarzt, Physiotherapie) auf.

Der Umbau greift weitgehend auf den bestehenden Rohbau zurück und ertüchtigt ihn durch neue Oberflächen. Etwa 80 Prozent der ursprünglichen Bausubstanz blieben erhalten. Neben der Neugestaltung und energetischen Sanierung wurde auch die Haustechnik auf den aktuellen Stand gebracht. Im Innenausbau setzen die Architekt*innen unter anderem PVC-Bodenbeläge und Feinsteinzeugfliesen in den Bädern ein – bewusst kosteneffizient, um „angemessene Mieten gewährleisten zu können“. Die Bauwerkskosten liegen insgesamt bei rund 21,5 Millionen Euro. 

Im September zeichnete der Landespreis für Baukultur Schleswig-Holstein 2025 das Vorhaben mit dem Hauptpreis aus. Laut Jury erfülle es das Schwerpunktthema des einfachen, ressourcenschonenden und bezahlbaren Bauens in hervorragender Weise. (sbm)

Fotos: Stephan Baumann


Zum Thema:

Entfernt darf man bei diesem Projekt auch an das Grand Parc Bordeaux von Lacaton & Vassal denken, ebenfalls eine Transformation einer Wohnscheibe aus den 1960er Jahren


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Kommentare
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1

el cid | 06.10.2025 09:55 Uhr

...

es ist ja schon traurig, dass die einzigen wohnungen, die gut sind, die an den enden sind. die restlichen grundsrisse sind j egruselig, obwohl das gebäude nicht schlecht rüberkommt...

 
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