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19.08.2025

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Wohnen in Rigas trendigstem Hof

Umbau von Sampling Architects


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Straßenseitig deuten karminrote und mintgrüne Details bereits darauf hin, dass es an der Alauksta Straße 7 in Riga mehr zu entdecken gibt. Doch erst hinter dem großen Torbogen präsentiert sich, was auf der eigens eingerichteten Projektwebsite als „Rigas trendigster Innenhof“ beworben wird – nicht ganz zu Unrecht. Auch die Wurzeln des Büros lassen sich nun erahnen: Liene Jākobsone stammt aus Lettland, Manten Devriendt aus Belgien. Zusammen gründeten sie im Jahr 2010 Sampling Architects mit den heutigen Standorten in Riga und Ghent.

Die Augustine’s Gardens befinden sich im zentral gelegenen Stadtteil Grīziņkalns, einem beliebten ehemaligen Arbeiterquartier mit Parks, Sportanlagen und Spielplätzen. Zwischen Holzgebäuden, Jugendstilfassaden und industriell geprägten Arealen lässt sich die Geschichte des Viertels noch ablesen. Auch das Grundstück verweist auf verschiedene Zeitschichten: 1874 wurden ein Wohnhaus und eine Scheune errichtet, 1902 folgte eine Tischlerei. 1907 ergänzte Aleksandrs Vanags das straßenseitige Wohngebäude mit schlichten, volkstümlich anmutenden Details.

Das vom lokalen Immobilienentwickler Hanzas nami in Auftrag gegebene Projekt umfasste die Sanierung der Straßenfassade sowie den Umbau der Hofgebäude. Auf insgesamt 830 Quadratmetern entstanden neben Einzimmerwohnungen auch Maisonettewohnungen und großzügigere Apartments mit Terrassen – 18 Einheiten im Vorderhaus, 16 in den ehemals industriell genutzten Gebäuden im Hof.

Das straßenseitige Fassade wurde von innen gedämmt, um den historischen Charakter zu bewahren. Raue Putzflächen wechseln sich mit glatten ab, während neue Dachziegel und Fensterbänke in kräftigem Rot frische Akzente setzen. Auch das Gewölbe im Durchgang wurde restauriert und mit Beleuchtungselementen an der Wand versehen.

Die ehemaligen Werkstattgebäude im Hof wurden im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut. Verschiedene Baumaterialien – von Keramikziegeln und Metallträgern aus dem frühen 20. Jahrhundert bis hin zu während der Sowjetzeit verwendeten weißen Silikatziegeln – zeugen von unterschiedlichen Zeitschichten. Fassaden und Dächer wurden instandgesetzt und gedämmt, die Dachgeschosse ausgebaut. Die an der Straßenseite angedeutete postindustrielle Ästhetik wird hier weitergeführt: Backstein- und Putzfassaden treffen auf knallblaue Stahlträger, und auch das kräftige Rot und Mintgrün finden sich an Fensterrahmen, Beleuchtungselementen und Hauseingängen wieder.

Im engen Hof schufen die Architekt*innen einen offenen Gemeinschaftsbereich mit Kiesflächen, farblich passenden Gartenmöbeln und breiten Fensterbänke, die auch als Sitzplätze genutzt werden können. Innen wird das Farbkonzept weitergeführt: blaue Kücheneinbauten und Geländer, rote Vorhänge und grüne Pendelleuchten werden hier mit Holzträgern, Eichenparkett und Steinzeugfliesen kombiniert. (dsm)

Fotos: Madara Kupla


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

Sieben | 20.08.2025 20:23 Uhr

belgisch

Wer lesen kann ist echt im Vorteil: ein Teilhaber des Büros ist Belgier, wie man da lesen kann.
Mir gefallen die kräftigen Farben. Überall die beigen und grauen Töne ermüden allmählich.
Der trendige Innenhof ist mir teilweise etwas zu belgisch. Die teilverputzten Bereiche gefallen mir besser als der trendige Rohbaucharme.

1

Lars K | 19.08.2025 16:19 Uhr

Hübsch

Könnte man auf einen flüchtigen Blick fast für etwas Belgisches halten.... Das meine ich durchaus als Kompliment.

 
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