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25.04.2025
Neue Nischen im alten Steinhaus
Umbau in Toledo von Funcionable arquitectura
Die Gemeinde Torralba de Oropesa in der spanischen Provinz Toledo zählt weniger als 200 Einwohner*innen. Doch steinerne Tierskulpturen auf dem Hauptplatz zeugen von einer Geschichte, die bis in die vorrömische Zeit zurückreicht. Eine Sehenswürdigkeit ist auch das Rathaus, 1508 als Hospital Unserer Lieben Frau von Mariä Himmelfahrt im Zentrum der Kleinstadt errichtet, steht es seit den 1980er Jahren unter Denkmalschutz. Nur wenige Meter entfernt baute das Madrider Büro Funcionable arquitectura im Auftrag einer privaten Bauherrin ein altes Steinhaus um. Es ist das Geburtshaus des hauptverantwortlichen Architekten, der jedoch selbst nur sehr kurz dort lebte.
Das zweigeschossige Wohnhaus Casa Reminiscente liegt auf einer schmalen, tiefen Parzelle, umgeben von kleinteiliger Bebauung. Im Süden schließt es an den Nachbarbau an und öffnet sich auf der gegenüberliegenden Seite zum Innenhof. Zur Straße präsentiert es lediglich eine schmale Seitenansicht und eine flache Toreinfahrt, die auf den Hof führt. Hier ließen die Architekt*innen mehrere Anbauten entfernen, sodass die befestigte Freifläche sich nun am Haus vorbei bis in den hinteren Grundstücksteil erstreckt – unterbrochen von einem neuen Zwischenbau, der im Obergeschoss eine Terrasse aufnimmt und darunter einen überdachten Sitzbereich mit Lagerraum schafft.
Im Erdgeschoss des schmalen Wohnhauses schufen die Architekt*innen einen durchgehenden Wohn-, Ess- und Küchenbereich. Bestehende Trennwände entfielen, während die zwei historischen Kamine erhalten blieben. Bei den Abbrucharbeiten kamen zudem einige zugemauerte Öffnungen in der Trennwand zum Nachbarhaus zum Vorschein, die auf eine einst existierende Südfassade hindeuten. Nach dem Umbau dienen die ehemaligen Fenster und Türen als Wandnischen und darin eingelassenen Möbelstücken.
Der ehemalige Dachboden nimmt heute drei Schlafräume auf und öffnet sich über einen zentralen Luftraum zum Erdgeschoss. In die doppelte Raumhöhe setzten die Architektinnen eine Galerie mit kleinem Büroarbeitsplatz. Eine zusätzliche große Fensteröffnung zum Hof bringt Licht in den Innenraum. Entstanden ist so eine Fläche von rund 220 Quadratmetern, deren Baukosten mit 160.000 Euro angegeben werden. (sbm)
Fotos: Imagen Subliminal
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