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15.05.2020

Kultur statt Kakaobohnen

Umbau in Basel von Harry Gugger Studio


Um den Erlenmattpark im Norden Kleinbasels ist in den letzten Jahren ein neues Stadtquartier entstanden. Den östlichen Bereich des Areals zwischen Park und Signalstraße haben die Stiftung Habitat als gemeinnützige Wohnbauträgerin und der Verein Talent entwickelt. Herzstück dieses Stadtentwicklungsplans ist ein vom Architekten Rudolf Sandreuter 1912 errichtetes Silo für Getreide und Kakaobohnen. Dieses Lagerhaus ist nach dem Umbau durch Harry Gugger Studio (Basel) nun in einen vielfältigen Begegnungs- und Arbeitsort verwandelt, der am heutigen Freitag eröffnet wird. Damit fällt der Startschuss für die Neunutzung durch Ateliers und Büros als Wirkungs- und Arbeitsraum für Kulturschaffende, Dienstleister und Gewerbetreibende. Außerdem gehören ein Hostel sowie ein Restaurant in der alten Silohalle mit Außensitzplätzen zum neuen Angebot am öffentlichen Hof. Ziel von Silo Erlenmatt ist, vielfältigen Akteuren eine bezahlbare Plattform zu bieten.

Ursprünglich freistehend, ist das Silogebäude im neuen Stadtplanungskonzept Teil einer Zeilenbebauung geworden. Anspruch des Umbaus war den Architekt*innen zufolge, das ursprüngliche Wesen des Gebäudes zu respektieren und die Eingriffe auf ein Minimum zu reduzieren. So konnten etwa die pyramidal zulaufenden Silokammern erhalten bleiben und werden der Decke des Erdgeschosses mit ihrer charakteristischen Form auch künftig industriellen Charme verleihen. Der Einbau von zwei neuen Geschossdecken und Erschließungskernen ermöglicht die neue Nutzung: Die Zimmer des Hostels sind im Ober- und Dachgeschoss auf der Straßenseite angeordnet, auf der Hofseite nach Südwesten befinden sich im Ober- und Dachgeschoss die Ateliers. Sowohl in den Treppenhäusern als auch in den Verbindungsgalerien und einzelnen Räumen bleibt dank der Gestaltung mit unverputztem Beton die raue Ästhetik des alten Lagerhauses bewahrt.

Neu hinzugekommen an den Fassaden sind die waschmaschinentrommelförmigen Fenster, wofür kreisrunde Öffnungen in die massive Wand geschnitten wurden. Sie bringen das für kreatives Arbeiten unverzichtbare natürliche Licht in die Räume. Augenzwinkerndes Detail sind die großen blauen Markisen, die bei starker Sonneneinstrahlung im Inneren Schatten spenden und dabei am Außenbau zu einem prägenden, plastischen Element werden. (stu)

Fotos: Harry Gugger Studio


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Harry Gugger Studio gelingt mit dem Siloumbau die Gradwanderung von formaler Reduktion und Bewahrung des ursprünglichen Charakters.

Harry Gugger Studio gelingt mit dem Siloumbau die Gradwanderung von formaler Reduktion und Bewahrung des ursprünglichen Charakters.

Die blauen Markisen bereichern den Außenbau um ein plastisches Element, …

Die blauen Markisen bereichern den Außenbau um ein plastisches Element, …

… während die pyramidal zulaufenden Silokammern den Innenräumen industriellen Charme verleihen.

… während die pyramidal zulaufenden Silokammern den Innenräumen industriellen Charme verleihen.

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