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28.07.2025

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Spurenlesen im Putz

Umbau einer Doppelhaushälfte in Köln von Catalanoquiel


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Im Kölner Stadtteil Lindenthal wurde eine Doppelhaushälfte aus den 1930er Jahren umfassend für eine sechsköpfige Familie umgebaut und erweitert. Der Entwurf stammt vom ortsansässigen Büro Catalanoquiel, das eine offene Raumstruktur entwickelte. Hauptaugenmerk lag auf dem Einsatz rückbaubarer Materialien und respektvollen Umgang mit dem Bestand.

Die Architekt*innen bewahrten bewusst die Spuren früherer Umbauten: Die Überformungen aus den 1970er Jahren wurden durch einen neuen Baukörper an der Nordseite gefasst und in die Gesamtgestalt eingebunden. Unterschiedliche Putzstrukturen machen die baulichen Veränderungen der Jahrzehnte ablesbar und sollen die Geschichte des Hauses weitererzählen.

Die aktuelle Raumorganisation mit rund 600 Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche ist geprägt von fließenden Übergängen, Sichtachsen und großzügigen Lufträumen. Dabei wurde Aufenthaltsqualität über Flächeneffizienz gestellt. Nachhaltige und „gesunde“ Materialien hatten laut Architekt*innen hohe Priorität. Wände und Decken sind mit Lehm verputzt, um das Raumklima zu regulieren. Im Erdgeschoss kam ein acht Zentimeter starker Stampflehmboden zum Einsatz. In den oberen Geschossen wurden raumlange Holzdielen verlegt, in den Nebenräumen Linoleum. Trockenbauwände aus Gipskarton wichen Lehmbauplatten, notwendige Betonarbeiten wurden als Öko-Beton ausgeführt.

Auch energetisch wurde der Bestand grundlegend ertüchtigt. Zwei Wärmepumpen beheizen das Gebäude, ergänzt durch eine Photovoltaikanlage. Eine Solarthermieanlage versorgt das wieder aktivierte Schwimmbad mit Warmwasser. Eine in den Lehm eingebettete Deckenheizung kühlt in den Sommermonaten, ein holzbefeuerter Kaminofen ist in thermisch aktivierte Flächen integriert. Neue Holzfenster, eine optimierte Dachkonstruktion und eine hochgedämmte Gebäudehülle ermöglichen den KfW-85-Standard. (iok)

Fotos: Marie Kreibich


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

3

Babette | 29.07.2025 09:40 Uhr

sehr schön, aber...

Ja, das sieht wirklich alles sehr schön aus, dennoch: solche bis hin zum Wasserhahn komplett durchgestylten Behausungen muss man aushalten können...

2

alexander | 28.07.2025 16:25 Uhr

fein

sehr schönes projekt:
fein geplant und ebenso ausgeführt.
gratuliere!


1

auch der | 28.07.2025 15:41 Uhr

schwarzplan

...ist wieder ein wonne!

man sieht hier deutlich, wie sich die doppelhaushälfte die das selbe volumen hat wie vorher sich doch "städtebaulich subtil aber doch formell und handwerklich gut gemacht in die bestandsstruktur einbringt"....
würde mein ex-prof sagen

oder arc-seyler ;-)

 
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