Der Pier 22 auf der Wiener Donauinsel möchte eine „Insel für alle“ sein. Im vergangenen Jahr wurde der erste von zwei Bauabschnitten des Projekts nach dem Entwurf von Mostlikely Architecture (Wien) eröffnet. Inmitten der Parklandschaft schufen die Planer*innen auf einer Gesamtfläche von 18.000 Quadratmetern einen vielfältig nutzbaren Raum – vom Sonnenbaden bis zum Co-Working soll hier Unterschiedliches möglich sein.
Baulich und atmosphärisch entsteht ein neues Zentrum, das sich als stadtübergreifender Ort auf der Donauinsel versteht, so die Architekt*innen. Mit langlebigen Materialien, diversen Nutzungsmöglichkeiten und inklusiver Architektur soll hier ein neuer Maßstab für das Bauen im öffentlichen Raum definiert werden. Der erste Bauabschnitt umfasst eine Uferpromenade mit Badeplattformen und einen Park-Working-Bereich.
Die Uferpromenade lädt zum Flanieren, Sonnenbaden und Schwimmen ein, wobei gelbe Farbakzente den Entwurf visuell begleiten. Sitzstufen, Badeleitern und eine flache Zone für Kinder erleichtern den Zugang. Mit Blick auf die Wiener Skyline stehen große Holzplattformen aus Lärche zur vielfältigen Nutzung bereit. Neben einer runden Plattform, die über dem Wasser zu schweben scheint, schaffen begrünte Sitzinseln und hängende Liegenetze über der Donau spannende Nutzungsmöglichkeiten.
Entlang des Ufers strecken sich Pergolen und bieten Co-Working im Freien an. Der von den Architekten sogenannte Park-Working-Bereich verfügt über geschwungene Balkone, die über die Promenade ragen. Holzlamellen überdachen und gewähren tagsüber Schatten. Auch für abendliche Beleuchtung ist gesorgt.
Die Uferbegrünung mit einer Auswahl von ganzjährigen Gräsern und heimischen Staudengewächsen sowie neue Baumpflanzungen beschatten die Aufenthaltsorte und erhöhen die Biodiversität.
Räumlich im ersten Bauabschnitt gelegen, aber noch im Bau ist ein sogenannter Kulturkiosk, der als Plattform für Künstler*innen und Kulturschaffenden dienen soll. Hier wird es, neben Freiluftkino oder Lesungen auch eine Gastronomie geben. Im September startete bereits die zweite Bauphase.
Text: Jocelyne Zafisambondaoky
Fotos: Mostlikely Architecture
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