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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-U-Bahneingang_in_Palma_de_Mallorca_von_Joan_Miquel_Segui_6991434.html

18.10.2019

Prinzip Maschrabiyya

U-Bahneingang in Palma de Mallorca von Joan Miquel Segui


Den Untergrundbahnhof Estació Intermodal in Palma de Mallorca gibt es schon seit 2007. Er ist der wichtigste Umsteigeknotenpunkt der Stadt, denn hier treffen die mallorquinische Inselbahn, verschiedene Busse und die beiden U-Bahnlinien Palmas aufeinander. Seitdem gab es jedoch regelmäßig ein Problem: Der auf der Plaza de España liegende Hauptzugang war nicht überdacht, stärkere Regenfälle führten daher schnell zu Überflutungen und kaputten Rolltreppen. Seit letztem Jahr hat sich das geändert. Nun überspannt eine luftige Dachkonstruktion den Eingang. Entworfen hat sie der in Palma ansässige Architekt Joan Miquel Seguí.

Seine Intervention, die mit dem spanischen Ceramic Award of Architecture and Interior Design 2018 ausgezeichnet wurde, umfasst ein aufgeständertes Flachdach sowie eine etwas abgesetzte Informationsstele, die zusätzlich auf den Zugang hinweisen soll. Die neuen Strukturen sollen Aufmerksamkeit erregen, ohne dabei aus dem Rahmen der umgebenden Bestandsgebäude zu fallen. Zugleich war ein möglichst simpler und mit minimalem Aufwand zu wartender Bau gewünscht. Der Architekt entschied sich daher für Ziegel aus gebranntem Ton als primäres Material, die in Zusammenarbeit mit zwei lokalen Firmen eigens für das Projekt entworfen und hergestellt wurden.

Gitterförmig angeordnet bilden sie die luft- und lichtdurchlässigen Wände des rechteckigen Volumens, das sich an den Gesimshöhen des unmittelbaren Bestands orientiert, um so eine Beziehung zwischen den Gebäuden herzustellen. Jeder Ziegel ist 12 mal 24 mal 12 Zentimeter groß, die offene Mitte wird von einer Diagonalen gequert. So entstehen Muster, die an eine Maschrabiyya, die in der traditionellen islamischen Architektur verwendeten dekorativen Holzgitter, denken lassen. Das Ziegelwerk ruht auf einer Unterkonstruktion aus Metallrohren, die entsprechend der Verbindungen der Keramikteile moduliert ist, so dass sie kaum wahrgenommen wird. Das Tragwerk des Daches besteht aus zwei parallelen UPN-400-Trägern mit je drei HEB-280-Stützen. (da)

Fotos: Adrià Goula


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