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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Temporaerer_Pavillon_in_Lugo_von_Orizzontale_8005058.html

11.08.2022

Minimalistische Sommer-Arena

Temporärer Pavillon in Lugo von Orizzontale


Anlässlich seines 40-jährigen Bestehens initiierte der in Lugo bei Ravenna ansässige Fenster- und Türenhersteller Edilpiù 2021 erstmals den Bau eines temporären Pavillons im Zentrum der Stadt. In diesem Sommer setzt das italienische Designunternehmen die Reihe fort: Seit Ende Juni und noch bis 30. September ist auf dem Gelände der Giardini della Rocca unterhalb der mittelalterlichen Befestigung der kreisförmige Sommerpavillon „LuOgo – Costruire il comune spazio“ des Architekturkollektivs Orizzontale (Rom) installiert. Die siebenköpfige Gruppe beschäftigt sich in ihren meist temporären Bauprojekten mit der Reaktivierung urbaner Resträume durch Nutzung örtlicher Ressourcen – gemeint sind damit materielle oder auch immaterielle Abfälle aus dem städtischen Produktionskreislauf – in Form kollaborativer „public acts“.

In Lugo hat Orizzontale einen manegeartigen Open-Air-Saal für die Stadtgesellschaft geschaffen, der das kleine urbane Zentrum während der Sommersaison beleben soll. Auf einer Rasenfläche der Piazza dei Martiri nahe der Stadtmauer entstand eine kreisrunde Einfriedung aus Holzstäben, dünnen Membranen und mittlerweile von Kletterpflanzen bewachsenen Metallblechen. Die Architektur bildet einen abgeschlossenen, zugleich durchlässigen Raum und wirkt wie ein kleines, auf sein Skelett reduziertes Zirkuszelt. Erstellt wurde der Sommerpavillon mit einem Durchmesser von 15 Metern innerhalb weniger Tage im Rahmen einer Werkstatt für Einwohner Lugos. Ein einfaches und flexibles modulares System ermöglicht Konfigurationen für ganz unterschiedliche Aktivitäten und Nutzungen des mit Schaukeln, Rutschen, Liegestühlen, Sitzflächen und einer runden Holzbühne bestückten kleinen Bauwerks. Die Konstruktion ist mit LED-Beleuchtung ausgestattet und kann auch abends als Treffpunkt, Spielplatz und Veranstaltungsort für Konzerte, Aufführungen oder Vorträge genutzt werden.

Mit ihrer Leichtigkeit steht die Installation in interessantem Gegensatz zur überaus soliden Nachbarschaft: Rückwärtig ist der Pavillon von der mittelalterlichen Stadtbastion begrenzt, in Sichtweite sind die Piazza Francesco Baracca mit Bronzestatue und säulenartigem Travertinmonument der 1930er Jahre und die Arkaden der Markthalle Pavaglione aus dem 18. Jahrhundert; ein Ensemble, das an die traumähnlichen Bilder Giorgio de Chiricos erinnert. (uav)

Fotos: Gianluca Gasperoni


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