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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Snohetta_bauen_Hotel_in_Helsinki_4971827.html

06.02.2017

Öffentliche Stufen

Snøhetta bauen Hotel in Helsinki


Ein Hotelinvestor, ein international erfolgreiches Architekturbüro und ein Top-Grundstück am Wasser in einem ehemaligen Arbeiterviertel Helsinkis - das klingt eigentlich nach einer toxischen Verbindung für den öffentlichen Raum, nach Verdrängung, nach Gewinnstreben und nach exklusiver Architektur. Doch Snøhetta und der Investor Arthur Burchard wollen bei diesem Projekt zu den Guten gehören. In dem Gewerkschaftsviertel Kallio will das Büro mit Sitz in Oslo und New York ein gläsernes, eisbergartiges Bauwerk realisieren, das trotz Hotelbetriebs vor allem der Allgemeinheit dienen soll.

Die Schaffung eines öffentlichen Raums sei die konzeptionelle und gestalterische Grundlage für den Entwurf des Hilperts Hotels gewesen, der – so steht es seit dem 2. Februar fest – als Siegerbeitrag eines Realisierungswettbewerbs auch umgesetzt wird. Snøhetta wollen die besondere Wasserlage des Grundstücks ausnutzen, um eine begrünte, abgestufte Plattform vor dem Hotel zu entwickeln, die trotz Privateigentums nicht nur den Hotelgästen vorbehalten ist, sondern als öffentliche Parkanlage fungiert. Zugunsten einer möglichst großen Freifläche am Wasser möchten sie den Hotelbau städtebaulich vom Ufer abrücken und ihn – scheinbar schwebend – auf große Stelzen setzen.

Dennoch werden Snøhetta das Hotel als ein geschlossenes, privates Gebäude in Szene setzen: Über dem tief eingerückten Erdgeschoss soll sich ein zickzack-förmiger Aufbau erheben, der von einer weißen, undurchsichtigen Glasfassade überzogen ist. Hinter dieser Fassade, deren Paneele eine Form von gebrochenen Eisstücken annehmen sollen, werden die Hotelzimmer untergebracht sein. Nur vereinzelte transparente Fugen sollen wie Risse im Eis durchschimmern lassen, was hinter dem weißen Glas geschieht. Oder geschehen könnte. Denn ein wenig Phantasie über die Ereignisse in den Zimmern gehören zum Glanz eines Hotels. Snøhetta greifen auf ihr bewährtes Bildrepertoir zurück und tragen mit einer architektonischen Illusion von Schnee und Eis zu diesem Hotelglänzen bei, das im Übrigen reichlich im Kontrast zu den doch sehr realistischen Arbeiter-Backsteinhäusern der Umgebung steht. (sj)


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