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30.03.2017

Die schönen Siebziger

Schulzentrum mit Sporthalle in Liechtenstein von BBK


Neubau oder Schulkomplex der Siebzigerjahre? Die Arbeit von BBK Architekten in Balzers/Liechtenstein lässt sich auf den ersten Blick nicht eindeutig identifizieren. Tatsächlich wurde eine bestehende Realschule, eine Primarschule und der dazugehörige Sport- und Schwimmhallenbau in Etappen saniert und durch einen Neubau verbunden. Das Gesamtwerk hat die positiven Charakteristika seiner Entstehungszeit behalten und wurde rundum sensibel ergänzt.

Die Kleeblattanordnung der quadratischen Klassenzimmer bringt den Primarschülern viel Luft und Licht. In der kompakteren Realschule sind die Klassenräume mit zwischengeschalteten Gruppenräumen um ein zentrales Atrium angeordnet. Die bereits in den Sechzigerjahren geplante Raumorganisation entspricht also den heutigen Anforderungen an den Schulbau. Während das strenge Raster der Fassade, wie auch die robusten Sichtbetonoberflächen im Inneren beibehalten wurden, konnten die typischen Schwächen der Siebzigerjahre durch die Intervention ausgeräumt werden. Dazu gehörten mangelnde Dämmung, Schadstoffbelastung und unzureichende Rettungswege. Außerdem wurde in den Punkten Barrierefreiheit und Erdbebenstatik nachgebessert.

Um die verschiedenen Gebäudeteile funktionell besser zu vernetzen, entstand ein überbrückender Neubau. Diese neue Haupterschließung mit Treppe und Lift verbindet sämtliche Niveaus des Schulkomplexes und verbessert gleichzeitig die Orientierung im Gebäude. Die Dreifeld-Sporthalle erhielt erstmals einen Außenbezug. Die neu eingesetzten Fenster folgen dabei dem bestehenden Raster und lassen die Tragkonstruktion deutlicher hervortreten. Die neue mit grauer Vorbewitterungslasur behandelte Holzfassade soll an die typische Bretterschalung der ursprünglichen Fassade erinnern.

Warmes Holz löst nicht nur an der Fassade die kalte Betonästhetik ab. Auch im Inneren wird die sichtbare Konstruktion durch massige Holzelemente ergänzt – so erhält das Haus einen zeitgenössischen Charakter. Dazu trägt auch das Lichtkonzept bei: Die Leuchtstoffröhren könnten aus den Siebzigern stammen, sind aber nicht mehr rein funktionell, sondern durchaus mit Bedacht auf den optischen Effekt gesetzt. Dieser gekonnte Umgang mit dem historischen Bestand ist ein Markenzeichen des in Balzers ansässigen Büro von Nic Wohlwend, Johannes Brunner und Frank Brunhart. Bereits vor vielen Jahren hatten sie beispielsweise das Landesmuseum Liechtenstein wieder hergestellt. (dd)

Fotos: Till Schuster


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