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03.09.2025

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Angedockt im Huckepack

Schulerweiterung in Dresden von den Baupiloten


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Der Verein Huckepack gilt als größter Träger im Bereich Montessori-Pädagogik in Dresden. 1992 gegründet, betreibt er heute eine Kita und eine Schule. Sie wird von 580 Schüler*innen besucht und reicht von der Grund- über eine Oberschule bis zu einem Beruflichen Gymnasium. Seit über 20 Jahren befindet sich die Schule am Standort Glashütter Straße 10 im Stadtteil Striesen. Dort nutzt sie ein mittlerweile saniertes Gebäude der Typenreihe Dresden aus dem Baujahr 1968.

An den Bestandsbau mit seinen zwei langen Riegeln und den beiden offenen Atrien schließt seit letztem Herbst ein Neubau an, den die Schulbauspezialist*innen des Berliner Büros Baupiloten konzipiert und entworfen haben. Die viergeschossige Erweiterung bietet auf 5.400 Quadratmetern Bruttogrundfläche Gruppen- und Fachräume, eine Mensa, eine Cafeteria, eine Aula, eine Bibliothek sowie Räume für die Verwaltung. 

Eine knallrote Brücke auf Höhe des ersten Geschosses verbindet Bestand und Neubau. Sie überspannt einen breiten, öffentlichen Fußweg. Zurückhaltender als der verglaste Brückenbau zeigt sich der Neubau von außen. Nicht die spektakuläre Form interessierte die Baupiloten, sondern das Innere der Schule, der pädagogische Raum und die Partizipationsprozesse auf dem Weg zu klug durchdachten Lösungen im Sinne der Schulgemeinschaft. 

Die Planer*innen sprechen von einer „durchgängigen Beteiligung der Nutzer*innen am Planungsprozess“ und einem Tagesworkshop. Grundlage hierbei war nicht zuletzt ein „Visionen-Verhandlungsspiel“, das die Baupiloten entwickelt haben, um die Mitglieder der Schulgemeinschaft bei der Formulierung und Austarierung ihrer Wünsche und Bedarfe zu unterstützen. Diesem Verfahren ging wiederum ein „vorbereitender Partizipationsprozess“ voran, den das Büro nonconform (Wien/Berlin) verantwortete.

Das gebaute Ergebnis überzeugt durch Offenheit auf verschiedenen Ebenen. So sucht der Neubau im Erdgeschoss an mehreren Stellen den Austausch mit dem Außenraum. Über eine doppelgeschossige Aula, die die Architekt*innen als „Gemeinsame Mitte“ bezeichnen werden die meisten Funktionen erschlossen. 

Jeweils eine Lounge in den beiden weitgehend identisch organisierten Obergeschossen 2 und 3 markiert das Zentrum der dort als Cluster konzipierten Unterrichtsräume. Zwei tiefe Einschnitte in den Baukörper bringen nicht nur Licht in diese Bereiche, sondern sind als „grüne Klassenzimmer“ pädagogisch nutzbar.

Durchblicke, Nischen, tiefe Fensterbretter als Sitzgelegenheiten und bequeme Einbaumöbel überall im Haus verraten die detaillierte Auseinandersetzung der Architekt*innen mit den Bedürfnissen der Nutzer*innen. So entstanden flexibel bespielbare Räume, aber auch klar definierte Orte. Sie alle ermöglichen unterschiedliche, zeitgenössische Formen des Lernens.

Das Projekt geht auf einen Wettbewerbsgewinn im Jahr 2018 zurück. Die Baupiloten verantworten die Leistungsphasen 1–5, anschließend übernahmen IPRO Consult (Dresden), die Landschaftsarchitektur stammt von Schönherr (Berlin). Die Baukosten lagen laut Baupiloten bei 12,5 Millionen Euro netto für die Kostengruppen 200–700. (gh)

Fotos: Jan Bitter


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