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30.09.2025

Hin zur Horizontalität

Schule im Kanton Thurgau von TF Architektur


Die Thurgauer Kleinstadt Diessenhofen liegt malerisch am Hochrhein. Der Fluss bildet die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz. Hier hat das Basler Büro TF Architektur südlich der Altstadt eine neue Schule errichtet, die am vergangenen Freitag eingeweiht wurde. Der Holz-Beton-Hybrid ersetzt ein konventionelles Gebäude aus der Nachkriegszeit. Statt dreier Geschosse wie der Vorgänger hat der Ersatz nur noch zwei oberirdische Etagen. Das historische Stammhaus der Schule blieb erhalten. Mit dem Schwenk zur Horizontalität ging auch eine Hinwendung zu neuen Lernweisen einher.

Über 800 Kinder nutzen täglich die städtischen Betreuungs- und Bildungsangebote, wobei sich diese auf mehrere Standorte verteilen. An der Schulstrasse sind die Primar- und die erste Sekundarstufe angesiedelt. Die Erweiterung mit bis zu 140 Plätzen ist den jüngeren Schüler*innen gewidmet. Sie trägt den Namen Janus, was zugleich auch für ein Schulmodell steht. Dieses beginnt entspannt: Eine halbstündige „Anrollzeit“ vor dem eigentlichen Unterrichtsbeginn soll für eine bessere morgendliche Aufnahmefähigkeit sorgen. Die Architektur unterstützt hierbei mit vielfältig nutzbaren Erschließungs- und Kommunikationsräumen. Die Umfeldgestaltung stammt von Vogel Planung Landschaftsarchitektur aus Ossingen.

Der Eingang des Gebäudes befindet sich im Winkel zum Altbau. Ein Pausendach mit Brunnen stellt hier den Übergang dar. Im Unter- und Erdgeschoss liegen überwiegend Fach- und Aufenthaltsräume sowie eine Bibliothek, während im Obergeschoss die Klassenzimmer folgen. Dort gibt es auch Platz für konzentriertes Lernen in kleinen Gruppen. Darüber hinaus stehen zwei Terrassen zur Verfügung. Eine verspringende Mittelachse verbindet alle Räume. Die Bruttogrundfläche beträgt rund 3.600 Quadratmeter.

In formaler Hinsicht gefällt die Fassade mit ihrer einfachen Dialektik aus geschlossenem Erd- und pavillonartigem Obergeschoss. Im Außenraum ist primär Holz zu erkennen, während im Inneren auch Sichtbeton Verwendung fand. Variierende Raumhöhen und vier Oberlichtlaternen geben dem Volumen Komplexität. Die mobile Möblierung der offenen Lernzonen stammt von Raumreaktion aus Zürich. Das Projekt geht auf einen Wettbewerbsgewinn im Jahr 2017 zurück. (sb)

Fotos: TF Architektur


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